Seit Tagen esse ich nichts anderes als dieses Apfel-Kürbis-Chutney. Die Mischung aus herzhaft und süß ist einfach zum Hineinsetzen! Vielleicht ist es auch der Stillhunger, der mich voll im Griff hat, aber auch mein Mann ist völlig begeistert von diesem Rezept.
Was sind Chutneys?
Vielleicht beginnen wir mit einer kleinen Warenkunde, denn der Begriff Chutney ist sicher nicht allen bekannt. Chutneys sind süßsaure Saucen, die ihren Ursprung in Indien haben. Meistens werden dafür Obst und / oder Gemüse gemeinsam mit Zucker, Essig, Zwiebeln und Gewürzen eingekocht. Häufig haben indische Chutneys auch eine scharfe Komponente. Manche Chutneys sind sehr flüssig und haben eine soßenartige Konsistenz, andere sind eher stückig, wie eine festere Marmelade.
Wie werden Chutneys gegessen?
Traditionell werden Chutneys zu Reisgerichten, Fisch und Fleisch sowie Käse gereicht. Ich finde aber, dass sie auch ganz toll als Brotaufstrich schmecken. Perfekt für alle, die sich nicht zwischen süß und herzhaft entscheiden wollen. Ich esse dieses Apfel-Kürbis-Chutney momentan am liebsten auf rustikalem Brot mit dem veganen Frischkäse von Alnatura oder mit etwas Ziegenkäse.
Chutneys können außerdem als Zutat in Currys oder Eintöpfen verwendet werden, da sie eine tolle süßsaure Komponente darstellen. Auch Suppen können mit Chutneys verfeinert werden. Zu Kürbissuppe passt vor allem Mango-Chutney ganz vorzüglich, aber auch das heutige Rezept. Für einen Suppentopf reichen meistens 2–3 EL Chutney.
Wie werden Chutneys gekocht?
Beim Durchforsten des Internets ist mir (wie so oft) aufgefallen, dass es nicht die eine Zubereitungsweise für Chutneys gibt. Auch das Verhältnis von Gemüse, Zwiebeln, Essig oder anderen Flüssigkeiten ist in jedem Rezept völlig unterschiedlich. Man muss sich also selbst etwas herantasten. In Chutneyrezepten kommt meistens eine Gemüsesorte oder eine Obstsorte vor, eine Sorte Essig, Zwiebeln und mehrere Gewürze.
Besonders bekannt sind Mango-Chutney, Feigen-Chutney, Birnen-Chutney und Tomaten-Chutney. Bei den Gewürzen ist Ingwer sehr beliebt, aber auch Zimt, Rosmarin, Koriander- oder Senfsamen. Im Prinzip kann so gut wie jedes Gemüse mit Obst und Gewürzen kombiniert werden. Bisher habe ich noch kein Chutney probiert, das mir nicht geschmeckt hat.
Wie werden Chutneys konserviert?
Chutneys eignen sich super zum Einkochen von vielem Obst oder Gemüse, ähnlich wie mit Marmelade. Das Hauptkonservierungsmittel ist hier der Zucker. Besonders gut eignet sich brauner Zucker, aber es funktioniert auch sehr gut mit Sirups wie Ahornsirup oder Honig. Bei Chutneys wird allerdings viel weniger Zucker verwendet als bei Marmeladen.
Um die Chutneys für bis zu 6 Monate haltbar zu machen, sollte man Einmachgläser abkochen und das noch heiße Chutney direkt darin abfüllen. Am besten bis kurz unter den Rand befüllen und danach sofort mit dem Deckel verschließen und zum Abkühlen umdrehen. Nach dem Öffnen sollte das Chutney im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb weniger Tage verzehrt werden.
Welchen Essig verwendet man am besten für Chutneys?
Häufig werden Chutneys mit kräftigen Essigsorten wie Apfelessig oder Weißweinessig eingekocht. Doch auch heller oder dunkler Balsamicoessig eignen sich ganz prima. Oder man bleibt traditionell bei Zitronensaft. Ich finde aber, dass die Essignote besonders köstlich ist.
Ich hoffe, euch schmeckt mein Apfel-Kürbis-Chutney genauso gut wie mir.
Übrigens macht eine Bekannte aus meiner Heimatstadt Stade ganz köstliche Chutneys selbst. Für alle, die also nicht so gerne selbst kochen, kann ich die Chutneys von BySusann sehr empfehlen. Man kann sie alle online bestellen.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Eure Lynn
DruckenApfel-Kürbis-Chutney
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 40
- Gesamtzeit: 1 Stunde
- Portionen: ca. 500 g
Beschreibung
Bitte lest euch vor dem Kochen die Anmerkungen durch!
Zutaten
- 500 g Hokkaidokürbis
- 200 g Äpfel
- 150 g rote Zwiebeln
- 10 g Ingwer
- 200 ml Apfelessig
- Saft 1/2 Zitrone
- 1/2 TL Zimt
- 1 TL Meer- oder Steinsalz
- 1 TL Senfkörner
- 50 ml Ahornsirup
- 30 g Kokosblütenzucker (oder mehr Ahornsirup)
- 80–100 ml naturtrüber Apfelsaft, ggf. mehr
Anleitungen
- Kürbis, Äpfel, Zwiebeln fein würfeln. Den Ingwer reiben, wenn ihr eine Reibe habt, ansonsten auch fein würfeln.
- Alle Zutaten in einen Topf geben und einmal aufkochen. 30-40 Minuten auf niedriger Stufe köcheln lassen und dabei nach und nach mehr Apfelsaft oder Wasser dazugeben, damit es nicht ansetzt. Zwischendurch immer mal wieder umrühren.
- Der Kürbis sollte so gut es geht mit Flüssigkeit bedeckt sein, gegen Ende der Kochzeit ist dies aber kaum noch möglich. Das Chutney ist fertig, wenn es eine Konsistenz wie stückige Marmelade hat und der Kürbis weichgekocht, aber immer noch recht bissfest ist.
- Das Chutney in sterilisierte Gläser füllen. Bei mir reicht es circa für zwei 250 g Gläser. So hält es sich einige Monate. In nicht sterilisierten Gläsern hält es sich im Kühlschrank einige Tage.
Anmerkungen
Troubleshooting:
Hilfe, mein Chutney dickt nicht an!
Keine Sorge, wenn das Chutney nach 40 Minuten nicht anzudicken scheint. Es dickt an, wenn es etwas abkühlt. Solltet ihr also das Gefühl haben, dass es nicht dicker wird, schaltet einmal für ca. 10-15 Minuten den Herd aus. Danach lasst ihr es noch einmal ein paar Minuten köcheln und das sollte helfen.
Hilfe, es schmeckt zu sehr nach Essig!
Ich habe das Rezept jetzt zweimal mit dieser Menge Apfelessig gekocht und finde es perfekt so. Einige Leserinnen fanden es aber zu essiglastig. Fangt sonst erstmal mit 100 oder 150 ml an und gebt mehr Apfelsaft dazu. Aber Chutneys brauchen eine gewisse Essigmenge, deshalb keine Scheu vor Essig. Sollte es euch zum Schluss immer noch zu sehr nach Essig schmecken, gebt etwas mehr Zucker dazu.
Hilfe, meine Kürbisstücke werden nicht weich!
Bei diesem Rezept behält der Kürbis eine gewisse Festigkeit. Er soll also nicht im Mund zerfallen. Das ist genau so gewünscht. Wenn ihr also nach 30 Minuten das Gefühl habt, dass euer Kürbis immer noch zu hart ist, keine Sorge, ihr macht alles richtig. Der Kürbis lässt sich auch später mit dem Messer nicht zerdrücken, sondern es bleiben Kürbiswürfel. Gar sollte er natürlich trotzdem sein, nur eben nicht Mus.
Lisa H.
Gerade gestestet und für lecker empfunden . Rezept Angaben haben für meinen Geschmack genau gepasst
LG Lisa
Imke Nörskau
Hallo liebe Lynn,
habe das Rezept ausprobiert und finde es absolut empfehlenswert, mal was anderes auf jeden Fall! Ich glaube man kann es auch gut als Beilage zu allem möglichen essen, wirklich sehr lecker!
Vielen Dank für dieses und all deine anderen schönen Rezepte und die Mühe die du dir damit machst!
Liebe Grüße, Imke