Weiter geht’s mit den Finger-Food Rezepten im Juni. Die Blumenkohl Wings haben euch ja schonmal mega begeistert – das freut mich riesig – und ich hoffe, dieses Rezept gibt euch auch eine weitere Inspiration. Heute dreht sich alles um das Thema – wie kann ich mehr Gemüse in meine Ernährung integrieren? Ich liebe Gemüse ja, aber es gibt viele Menschen, die sich damit immer noch schwer tun. Deshalb gibt es heute einen fast rohen Zucchini-Hummus, der – ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken – nicht nur aus Kichererbsen besteht, sondern auch aus ganz viel Zucchini. Zuerst muss ich gestehen, dass ich aus dem Rezept eigentlich einen komplett rohen Zucchini Hummus machen wollte. Von der Konsistenz und allem hat das auch echt gut geklappt, nur leider war der Geschmack zu bitter. Das liegt daran, dass, wenn man nur Zucchini als Basis verwendet, der bittere Geschmack des Tahinis sehr dominant ist. Ich fand es immer noch sehr lecker und bitter ist ja auch gesund, aber ich denke nicht, dass er bei euren Gästen so gut ankommen würde. Deswegen habe ich in diesem Rezept zur Hälfte Kichererbsen und zur Hälfte rohe Zucchini benutzt. So kann man seinen Gästen „sneaky“ ein bisschen mehr Gemüse unterjubeln, ohne dass sie es sofort merken.
Wenn ihr ganz hardcore seid und die rohe Version mal ausprobieren wollt, dann benutzt unbedingt schälten Tahini. Tahini (eigentlich heißt er Tahin auf deutsch, aber ich finde das irgendwie blöd auszusprechen), bekommt ihr in geschälter und ungeschälter Form in Bio-Läden. Ich benutze eigentlich am liebsten den ungeschälten, da dieser die ganzen Sesam-Saaten enthält, also mit Schale. Und wir wissen ja alle, dass in der Schale von so gut wie jedem Lebensmittel die Nährstoffe sitzen. Doch da es ja auch schmecken soll, ist das geschälte Tahini definitiv die bessere Wahl für dieses Rezept. Wenn ihr zu Hause allerdings schon ungeschälten habt, dann lauft nicht panisch los und kauft neuen, sondern verwendet von dem ungeschälten einfach etwas weniger.
Tahini ist übrigens nicht nur super, um Rezepten eine gewisse Cremigkeit zu verleihen, sondern auch für unsere Gesundheit eine tolle Investition. Der Haupt-Mineralstoff in Tahini (bzw. in Sesam) ist nämlich Calcium. Calcium ist natürlich super wichtig für gesunde Knochen und Zähne, das wissen wir alle, doch wusstet ihr auch, dass es eines der wichtigsten Mineralstoffe für den Ausgleich des Säuren-Basen-Haushaltes ist? Wenn wir nämlich einen Überschuss an sauren Lebensmitteln (verarbeitete Lebensmittel, Fast Food, Getreide) zu uns nehmen und zu wenig basische Lebensmittel in unseren Speiseplan integrieren (Gemüse, Blattgemüse, Beeren, Kartoffeln), dann kann es dazu kommen, dass wir „übersäuern“. Von einer Übersäuerung spricht man, grob gesagt, wenn das Blut zu sauer ist. Das will unser Körper aber mit allen Mitteln verhindern, denn eine Übersäuerung kann zu einer Unterversorgung des gesamten Körpers mit Sauerstoff führen. Unser schlauer Körper nimmt sich deshalb gespeicherte Mineralstoffe aus den Knochen, den Zähnen oder den Haarwurzeln, wo besonders viel Calcium gespeichert ist um einer Übersäuerung entgegen zu wirken.
Das nur mal so grob gesagt. Natürlich ist der Säuren-Basen-Haushalt ein sehr komplexes Thema, mit dem man definitiv mehr als nur einen Absatz füllen kann. Aber ich denke, man versteht dadurch ganz gut, wie toll unser Körper eigentlich ist. Hallo, er gibt einfach jeden Tag alles für uns. ALLES! Und wir behandeln ihn immer so schlecht. Märkeln an ihm herum. Dabei liebt uns unser Körper einfach so viel mehr als wir ihn lieben. Ich bin deswegen schon lange auf der Mission, Körperliebe. Ich bin immer wieder begeistert, was unser Körper eigentlich alles für uns tut und bin der Meinung, dass wir ihn viel mehr dafür feiern sollten. Macht ihr mit?
Apropos feiern – dieses Rezept ist perfekt für den WM-Monat Juni. Schnibbelt einfach ein paar Gemüsesticks oder benutzt Tortilla Chips zum Dippen und genießt das Zusammensein mit Freunden!
DruckenZucchini Hummus
- Vorbereitungszeit: 10 mins
- Gesamtzeit: 10 mins
- Portionen: 1 Schüssel 1x
Zutaten
- 200g Zucchini
- 2 EL Tahini, aus geschältem Sesam
- 1 Knoblauchzehe, 10 Minuten bei 200°C geröstet
- 1 TL Kreuzkümmel
- ½ TL Paprikapulver
- 2 EL frischer Zitronensaft
- ½ TL Meersalz
- 2 EL natives Olivenöl
- 2 – 3 EL Wasser
- 1 Glas (Dose) Kichererbsen
Anleitungen
- Die Zucchini schälen. Die Schalen können super in einem Pfannengericht verwendet werden, also nicht wegschmeißen!
- Den Knoblauch im heißen Ofen ca. 10 Minuten rösten.
- Alle Zutaten in einem Food Processor oder Mixer vermengen und cremig fein pürieren. Wasser nach Bedarf esslöffelweise dazugeben.
- Mit Gemüsesticks, Tortilla-Chips oder Knäckebrot servieren.
Anmerkungen
Zucchini Hummus kann schnell bitter werden, weil man das Tahini sehr stark rausschmeckt. Fangt also lieber mit weniger Tahini an.
Guten Appetit!
Janna
this reminds me of this place in Portugal I went to on a retreat (Ocean & Yoga), they had just the best food – simply because it was all very natural and straight from the land. I love it when you can actually taste the origins of food and when it is healthy too! 🙂
Thanks for sharing! xx
NIC.
Hallo Lynn,
Hummus ohne Kichererbsen ist ja eigentlich Unfug. Aber ich kann diese leckeren Dinger einfach nicht vertragen (FODMAP Alarm). Und es gibt ja auch veganen Käsekuchen ohne Käse…also, was könnte ich als Alternative verwenden? Alle Hülsenfrüchte scheiden natürlich aus wegen FODMAPS.
Vielleicht hast du ja eine Idee…
LG Nic.
P.S.: Ich freue mich schon auf dein Buch. Habe es sofort vorbestellt, als das möglich war.
Lynn
Hallo liebe Nic,
Also ich habe den „Hummus“, nennen wir es Zucchini-Dip, ja komplett ohne Kichererbsen ausprobiert und es schmeckt schon. Man braucht wie gesagt gutes Olivenöl und geschältes Tahini, sonst ist es zu bitter. Zucchini an sich ist ja überhaupt nicht bitter, deswegen lag es sicherlich an meinem ungeschälten Tahini, dass es in die bittere Richtung mit dem ungeschälten. Probier es einfach mal aus, ohne die Kichererbsen. Was du als Alternative zu Hülsenfrüchten nehmen könntest, wäre Blumenkohl – aber der ist ja nicht für alle bekömmlich. Ich kann dir den Zucchini-Dip auf jeden Fall empfehlen auszuprobieren.
Und wie cool, dass du mein Buch gleich vorbestellt hast! Das macht mich echt so glücklich und dankbar!
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Annet
Hallo liebe Lynn,
ein feines Rezept hast du wieder für uns. Kichererbsen sind quasi immer in der Vorratskammer und Zucchini eigentlich Bestandteil des Biofreshfaches. ;-). Das wird zeitnah gleich probiert!!! Ich komme gerade aus dem Urlaub mit lieben Freunden aus Italien zurück und bin noch irgendwie gar nicht richtig angekommen. Es war zwar nur eine Woche aber so mega schön und gefühlt wie zwei. Mein „Grünzeug“ habe ich im Nachhinein schon etwas vermisst! ???? Beim nächsten Urlaub ist wenigstens mein Smoothiemaker mit dabei. 🙂
Ich bin gespannt was noch alles in dieser Richtung von dir kommt!!!
Sei ganz lieb gegrüßt
Deine Annet
Birgit
Sehr fein! Bin an Rezepten interessiert.
Liebe Grüße aus dem Taunus