Ob ich das Rad neu erfinde mit diesem Eintopf? Natürlich nicht. Aber jedes Jahr im Oktober geht‘s bei mir los mit den Eintöpfen, Suppen und Currys und ich probiere immer neue Kombinationen aus. Meine neuste Entdeckung: Balsamico im Eintopf ist eine prima Idee!
Besonders Menschen, die nicht so gerne Gemüse essen, tolerieren es in Eintöpfen eher als auf dem Teller. In meinem kleinen Haushalt haben wir zwar (noch) keinen Gemüseverschmäher, aber ich bekomme so häufig Nachrichten von Leserinnen, deren Familien ungern Brokkoli, Kürbis und Co. essen. Eintöpfe sind da manchmal eine gute Idee, vor allem, wenn wir von Erwachsenen und nicht von Kindern reden ;-).
Die Zutaten für dieses Gericht findet ihr übrigens so gut wie in jedem Supermarkt, zumindest alles außer Palmkohl. Den könnt ihr aber einfach durch Spinat oder Grünkohl ersetzen. Palmkohl findet man in Deutschland bisher am ehesten auf Wochenmärkten. Dort wird er auch Schwarzkohl oder Toskanischen Kohl genannt. Er ist quasi der stilvolle, italienische Grünkohl: elegant, smooth und nicht so kratzig wie sein deutscher Kollege und irgendwie majestätisch.
Der italienische Kohl wächst nämlich in die Höhe, wie eine Palme. Auch die Farbe ist beim Palmkohl noch einmal kräftiger als bei unserem Kohl, weshalb er im englischsprachigen Raum auch dino kale genannt wird. Beim Kochen des Eintopfes habe ich meinem Sohn bereits alles über den Dino-Grünkohl erzählt und er hat ihn fasziniert angefasst. Natürlich ist er noch ein Baby und fasst alles an, was er in die Hände kriegen kann, aber wer weiß. Vielleicht wird er irgendwann Dino-Grünkohl total toll finden (bitte nehmt einer jungen Mutter jetzt nicht die Hoffnung). Übrigens wird Palmkohl längst nicht mehr nur in Italien angebaut. Auch auf unseren heimischen Feldern findet man ihn vermehrt.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… dieser Eintopf reich an Betacarotin durch den Kürbis, an Eisen durch den Palmkohl und darmfreundlichen Ballaststoffen durch die Kichererbsen. Das Eisen wird durch das Betacarotin im Kürbis übrigens besser verfügbar und kann vom Körper somit besser aufgenommen werden. Wichtig ist deshalb auch die Zugabe von Zitronensaft zum Schluss, weil das darin enthaltene Vitamin C die Eisenaufnahme noch einmal unterstützt.
Viel Freude beim Ausprobieren!
Eure Lynn
DruckenKürbis-Kartoffel-Eintopf mit Palmkohl, Äpfeln und Balsamico
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 30
- Gesamtzeit: 50 Minuten
- Portionen: 6 1x
Zutaten
Für den Eintopf
- 600 g Hokkaidokürbis
- 1 große Lauchstange
- 500 g mehlig kochende Kartoffeln
- 1 großer Apfel
- 200 g Palmkohl (oder Grünkohl, Spinat, Wirsing, Mangold)
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 2 TL Kräuter der Provence
- 1 TL Zimt
- 1 EL Fenchelsamen
- 3 EL Kokosöl oder Öl nach Wahl
- 2 Lorbeerblätter
- 2 Liter Gemüsebrühe
- 1 Glas Kichererbsen
- 3 EL Balsamicoessig
- ½ Bund Petersilie
Zum Abschmecken
- Meer- oder Steinsalz und frisch gemahlener Pfeffer
- 1 Zitrone
- geröstete Haselnüsse
Anleitungen
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Das Gemüse gut waschen. Die Kartoffeln gut putzen oder schälen. Den Kürbis entkernen und die Kartoffeln und den Kürbis in mundgerechte Würfel schneiden. Den Apfel würfeln. Den Lauch in Ringe und den Palmkohl klein schneiden und zur Seite stellen.
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Zwiebel und Knoblauchzehen fein hacken. Alle Gewürze in eine kleine Schüssel geben.
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Das Öl in einem großen Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin kurz anbraten. Die Gewürze und Lorbeerblätter dazugeben und kurz mit anschwitzen. Das Gemüse (außer Mangold) in den Topf geben und ca. 2–3 Minuten anbraten. Alles mit der Gemüsebrühe ablöschen und einmal aufkochen. Die Hitze reduzieren und ca. 30 Minuten köcheln lassen.
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Nach ca. 25 Minuten den Palmkohl, die Kichererbsen und Balsamico dazugeben und die restlichen 5 Minuten mitkochen.
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Die Petersilie hacken und die Hälfte in den Topf geben. Den Eintopf mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Die Lorbeerblätter entfernen und den Eintopf mit Petersilie und den Haselnüssen garniert servieren.
Anmerkungen
- Wir essen von dem Eintopf zu zweit zweimal abends und meistens reicht es für mich auch noch für 1 Mittagessen.
Carina
Liebe Lynn, vielen Dank für das leckere Rezept, es hat fantastisch geschmeckt. Ich konnte fast alles aus dem Garten holen, das war ein schönes Gefühl. Und behalte dir deinen Optimismus: Mein Sohn, 4, kennt keinen Palmkohl – aber er liebt Grünkohl und Spinat. Wir haben letztens dein Kürbisrisotto ( bei uns mit Butter und Parmesan ;-)) und er gefragt, warum ich so wenig Grünkohl reingemacht habe …
Joke
Es hat wirklich super gut geschmeckt. Vielen Dank für das Rezept. Herzliche Grüße
Sophie
Hey!
Ich habe das Rezept leicht abgewandelt und Wirsing statt Palmkohl verwendet. Außerdem habe ich noch Möhren hinzugefügt. Vielen Dank für dieses tolle Rezept, bin sehr begeistert!
Silke
Hallo Lynn, dein Eintopf steht auf dem Herd und es duftet himmlisch 😉
Hast du die dicken Stiele vom Palmkohl auch verwendet?
Liebe Grüße aus Lüneburg
Silke
Lynn
Liebe Silke,
bei uns bekommt man die auf dem Markt häufig bereits recht kurzgeschnitten, aber ja, davon habe ich alles verwendet. Man muss bei den langen Palmkohlblättern schauen, wie zäh sie sind und dann einzeln entscheiden.
Liebste Grüße,
Lynn