Hallo! Ich melde mich zurück aus der Sommerpause. Tatsächlich war dies die längste Blogpause, die ich seit Blogstart vor über vier Jahren hatte. Es tat unglaublich gut, mal ein wenig Abstand zu nehmen und ich denke, ich werde das nun jeden Sommer machen. Außerdem liest im Sommer eh niemand Blogs – und das ist auch gut so. Wir sollten lieber das gute Wetter genießen, anstatt vor den Handys oder Laptops herumzuhängen.
Tatsächlich ist seit dem letzten Rezept einiges passiert. Ich habe geheiratet (ein paar Eindrücke folgen natürlich noch) und ich habe mein zweites Buch fast komplett fotografiert und geschrieben. Mein Juni war also erfüllt von Freude, Überwältigung und Liebe. Dafür war der Juli das komplette Gegenteil. Ich hatte einen sehr „unsozialen“ Juli, weil ich von morgens bis abends Rezepte gestestet habe. Doch habe ich es geliebt! Es hat so einen Spaß gemacht, sich neue Rezepte zu überlegen, sie auf hübschen (ausgeliehenen) Schalen zu fotografieren und bei gelungenen dritten Versuchen durch die Küche zu tanzen. Bald erfahrt ihr hier auch mehr zu dem Buch. Es wird definitiv lecker und alltagstauglich :).
Ich wollte heute unbedingt mit einem Knaller-Rezept aus der Sommerpause starten. Deshalb gibt es heimlichen Favoriten, den Jannis und ich seit ein paar Jahren haben: Jackfruit. Das erste Mal haben wir Jackfruit vor zwei Jahren auf Bali gegessen. Jannis konnte kaum glauben, dass er da keinen „Pulled Pork“ Burger vor sich hatte, so ähnlich sah der Jackfruit Burger aus und so ähnlich schmeckte er auch. Den Unterschied schmeckte man damals auf Bali kaum raus, da die Jackfruit extrem gut gewürzt war. Das ist also das Geheimnis einer guten Jackfruit-Zubereitung.
Bisher habe ich unsere Jackfruit-Faszination hier noch nicht geteilt, weil Jackfruit in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar war. Doch sehe ich die exotische Frucht immer häufiger in Supermärkten und Drogerien und will euch dieses leckere Rezept nicht länger vorenthalten.
Was ist Jackfruit?
Jackfruit ist eine tropische Frucht, die relativ groß ist und meiner Meinung nach sehr lustig aussieht. Laut meiner Internetrecherche ist sie die größte Baumfrucht der Welt und wird in der asiatischen Küche vielfältig eingesetzt. Die reife Frucht ist sehr süß, die unreife Jackfruit, die man hier in Dosen kaufen kann, ist relativ geschmacksneutral. Sie zerfällt sehr leicht und wird deshalb in der hippen Küche als pflanzlicher Ersatz für „Pulled Meat“ verwendet. Man findet Jackfruit also in Burgerrezepten, Tacos oder in pflanzlichen Gemüsepfannen und Eintöpfen. Ich kaufe meine Jackfruit im Bioladen oder in Drogerien wie Budni, wo man sie in Dosen oder eingeschweißt bereits mariniert kaufen kann. In asiatischen Supermärkten bekommt man meistens die reife Jackfruit. Sie eignet sich natürlich nicht für herzhafte Rezepte wie dieses hier.
Natürlich muss die Jackfruit weit anreisen bis sie den Weg in unsere Supermärkte findet, deshalb essen wir sie nur ab und zu.
Gerade während der vergangenen Hitzewelle, gab es bei uns häufiger Tacos in allen Variationen. Manchmal mache ich meine Tortillas selber, manchmal kaufe ich auch Maistortillas von der Mexikostraße in Hamburg. Ein Rezept zum Selbermachen findet ihr zum Beispiel in meinem ersten Buch „Himmlisch gesund“. Doch bei den heißen Temperaturen war ich dazu häufig zu faul. Deshalb haben wir anstatt Tortillas einfach Salatblätter genommen. Gerade bei 35 Grad war das der Hit.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Jackfruit natürlich eine Vielzahl an Nährstoffen enthält. Jackfruit ist eine gute Kalium- und Magnesiumquelle und enthält für eine Frucht relativ viel Calcium (27 mg auf 100 g Fruchtfleisch). Wie die meisten Früchte enthält sie natürlich auch viel Vitamin C, was für alle möglichen Funktionen des Immunsystems wichtig ist.
… die unfreie Jackfruit, wie z.B. Spargel, zum größten Teil aus Wasser besteht. Die unreife Frucht ist so gut wie geschmackslos, weshalb sie sich prima als Fleischersatz eignet. Man muss sie nur gut marinieren damit sie den Geschmack der Marinade annimmt. Proteine oder Fette findet man in Jackfruit nur in sehr geringen Mengen. Jackfruit liefert wenig Makronährstoffe, aber viele Mikornährstoffe. Sie sollte also immer in Kombination mit Proteinen und komplexen Kohlenhydraten zusammen gegessen werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Eure Lynn
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Jackfruit Tacos
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 20
- Gesamtzeit: 40 Minuten
- Portionen: 2-3 1x
Zutaten
Für die Jackfruit:
1 TL Paprikapulver
1 TL Kreuzkümmel
½ TL Thymian
Meersalz und Pfeffer
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL natives Olivenöl
1 TL Harissa
3 EL Tomatenmark
1 TL Tamari
1 TL Kokosblütenzucker
200 g Jackfruitfleisch (z.B. aus der Dose)
Für die Salsa:
2 große Tomaten
1 Avocado
1/2 Zwiebel
Saft einer Limette
Meersalz und Pfeffer
Für die Tacos:
1 Dose Kidneybohnen
frischer Koriander
Maistortillas oder Salatblätter
etwas (Kokos-) Joghurt
Anleitungen
- Alle Gewürze für die Jackfruit in eine Schüssel geben. Eine Zwiebel fein hacken und die Hälfte für die Salsa zur Seite legen. Die Knoblauchzehe fein hacken. Die Jackfruit mit den Händen auseinanderziehen und sehr harte Stellen entfernen.
- Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel und Knoblauch darin kurz anbraten. Die Gewürze dazugeben und ca. 30 Sekunden mit anbraten. Tomatenmark, Harissa, Tamari und Kokosblütenzucker dazugeben und alles miteinander vermengen. Die Jackfruit dazugeben und gut mit der Marinade verrühren. Es sollten alle Stücke mit der Sauce vermengt sein. Ein wenig Wasser dazugeben und die Jackfruit ca. 15 Minuten bei ständigem Rühren weichkochen. Zwischendurch immer wieder ein wenig Wasser dazugeben, damit nichts anbrennt.
- Für die Salsa die Tomaten und Avocado in kleine Stücke schneiden und mit der 1/2 gehackten Zwiebel vermengen. Mit dem Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kidneybohnen abgießen.
- Für die Tacos, die Maistortillas kurz in der Pfanne oder im Ofen erwärmen und mit der Jackfruit, der Salsa, Kidneybohnen, frischem Koriander und Limettensaft servieren. Alternativ Salatblätter verwenden. Dazu schmeckt auch Kokosjoghurt sehr gut.
Hallo Lynn,
von Jackfruit habe ich noch nie gehört. Bin sehr gespannt, wie es schmeckt. Das Rezept klingt auf jeden Fall sehr lecker. Meinst du, man kann daraus auch Frikadellen oder Patties für Hamburger machen? Oder hast du ein anderes Rezept für Veggie Burger Frikadellen.
Ich freue mich auf deine Antwort.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünscht dir Claudia
Hallo Claudia,
schau mal hier, das ist eines meiner Lieblingsrezepte https://heavenlynnhealthy.de/vietnamesische-banh-mi-bowl-pflanzliche-quinoa-baellchen/.
Man kann aus Jackfruit einen „Pulled Meat“-Burger machen, also das marinierte und gebratene Jackfruitfleisch einfach in ein Burger-Brötchen legen. So hatten wir das auf Bali – war super lecker. Aber ein Patty daraus formen wird schwierig.
Liebe Grüße,
Lynn
Moin Lynn,
ich habe dich vermisst und freue mich, dass du wieder online bist.
Ich habe das Rezept heute ausprobiert. Super lecker und toll für einen Sommerabend.
Sonnige Grüße, Eva
P.S.: Ich habe die Kidneybohnen zum Schluss in die Pfanne zur Jackfruit gegeben.
Hallo Eva,
das freut mich riesig! Ich euch auch! Aber die kleine Pause tat so gut!
Liebste Grüße und toller Tipps mit den Kidneybohnen!
Lynn
Lynn
Hey Lynn!
Wie schön, dass du wieder „da“ bist!
Erst gestern habe ich Jackfruit im Supermarkt gesehen (hier in den USA ist die wohl nicht so unbekannt?!). Ich hatte keine Ahnung, was das ist. Aber jetzt, wo ich dein Rezept sehe, will ich das unbedingt mal ausprobieren. Wenn ich dich richtig verstehe, sollte die Frucht unreif sein? Woher erkenne ich das denn? Ich bin da totaler Anfänger.
Tacos lieben wir jedenfalls sehr und ich freue mich SO auf eine neue Variante!!
Liebe Grüße, Kerstin
Hallo Kerstin,
wie schön, dass du sogar aus den USA den Beitrag liest! Also hier in Deutschland bekommt man im Supermarkt eigentlich nur die unreife, helle Jackfruit. Wenn es nicht draufsteht, würde ich in den USA auf der Nährstofftabelle schauen. Wenn da viel Zucker enthalten ist, ist sie eher reif. Bei meiner Dose stand Zucker: 0 g. Daran solltest du die unreife Frucht eigentlich erkennen.
Ganz liebe Grüße in die USA,
Lynn