Bevor es sich um den heutigen Steckrübeneintopf dreht, möchte ich euch danken. Mein neues Buch „Einfach himmlisch gesund“ hat es tatsächlich auf Platz 7 der Bestsellerliste des Börsenblatts geschafft. Noch wichtiger als Bestsellerlisten, ist euer Feedback zu meinem neuen Werk. Täglich schickt ihr mir Fotos mit nachgekochten Rezepten, liebevolle Nachrichten und lustige Anekdoten. Ich danke euch für die Unterstützung und hoffe, dass euch das Buch noch lange viel Freude bereiten wird.
Eine kleine Bitte habe ich noch: Autorinnen und Autoren leben von Online-Reviews ihrer Bücher. Selbst wer im Buchhandel kauft, zieht nicht selten das Handy zur Hilfe um sich die Online-Bewertungen durchzulesen. Ich wäre also jedem, der eine positive Bewertung auf den bekannten Portalen hinterlässt, sehr dankbar.
Da ich es scheinbar nicht schaffe meine hartnäckige Erkältung loszuwerden, finden erst einmal keine weiteren Buchtour-Veranstaltungen statt. Gesundheit geht nun einmal vor. Eventuell werde ich im Frühling noch einen Termin in Süddeutschland anbieten. Die Infos dazu bekommt ihr natürlich rechtzeitig hier und im Newsletter.
Nun aber zum heutigen Rezept: Man hätte diesen Eintopf auch „Farewell-Grünkohl“ nennen können. Ich bin mit der Veröffentlichung des Gerichtes ziemlich spät dran, wahrscheinlich bekommt ihr gar keinen Grünkohl mehr im Supermarkt oder auf dem Markt. Mir sagte die Marktfrau am Wochenende, dass man wohl noch so zwei Wochen frischen Grünkohl vom Bauern bekommt. Grund genug, sich noch einmal einen richtig leckeren Grünkohl-Steckrüben-Eintopf zu machen.
Neben Grünkohl kommt zum ersten Mal die Steckrübe in einem meiner Rezepte vor. Ich kann das selber gar nicht glauben, denn ich liebe Steckrüben eigentlich sehr. Einst galten Steckrüben als Schweinefutter, doch während Hungersnöten und Lebensmittelengpässen entdeckte man auch ihren Nutzen für den Menschen. Wahrscheinlich können die wenigsten Menschen heute noch eine Steckrübe identifizieren, denn die Butterrübe zählt zu den alten Gemüsesorte. Doch da alte, fast vergessene Lebensmittel gerade boomen, wird es nicht mehr lange dauern, bis die Steckrübe auch Instagram erobern wird.
Nein, Spaß beiseite. Die Steckrübe wird vielleicht niemals so cool sein, wie der Grünkohl, doch das bedeutet nicht, dass sie weniger gesund ist. Botanisch zählt sie zu den Kreuzblütengewächsen, wie z.B. Brokkoli, Rosenkohl, Radieschen oder Grünkohl. Ob die Steckrübe in der Krebsprävention so ein toller Hecht wie der Brokkoli ist, darüber gibt es noch keine Studien. Doch weiß man bereits, dass Steckrüben ebenso wie Brokkoli ein starkes Antioxidans namens Sulphorafan enthalten. Das Antioxidans soll angeblich körpereigene Entgiftungsenzyme in der Leber aktivieren (Quelle).
Steckrüben werden sicherlich niemals so viel Aufmerksam in der Krebsprävention erhalten wie andere Lebensmittel, doch das bedeutet nicht, dass sie unseren Teller nicht trotzdem bereichern können. Die hellen Rüben sind ein sehr günstiges, regionales und saisonales Lebensmittel, das vielfältig in der Winterküche eingesetzt werden kann. Es kann z.B. zusammen mit Kartoffeln als Püree serviert werden, Eintöpfe verfeinern oder Suppen cremiger machen.
Beim Kauf von Steckrüben ist es ratsam, eher auf kleine Knollen zu setzen, da dicke, große Rüben schnell holzig schmecken können. Falls ihr auf dem Markt keinen Grünkohl mehr bekommt, kann auch Spinat oder anderes dunkles Blattgemüse wie Mangold verwendet werden.
Ich habe mich übrigens vor ein paar Wochen drei Tage hintereinander von diesem Eintopf ernährt. Die vierte Portion habe ich eingefroren und gestern erst gegessen. So geht Meal Prep wirklich einfach und stressfrei.
Viel Spaß beim Nachkochen!
Eure Lynn
DruckenSteckrübeneintopf Meal Prep
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 40
- Gesamtzeit: 1 Stunde
- Portionen: 6 1x
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 700 g Steckrüben
- 500 g Hokkaidokürbis
- 1–2 Karotten
- 250 g Kartoffeln
- jeweils 2 TL Kurkuma-, Koriander-, Paprikapulver
- 2 TL Fenchelsamen
- 1 TL Zimt
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL Kokosöl oder Ghee
- 2 EL Apfelessig, ggf. mehr
- 1200 ml Wasser (ggf. mehr)
- 2 EL Gemüsebrühepaste (oder 1200 ml Gemüsebrühe)
- 200 g Grünkohl (oder Spinat)
- 1 Glas Kichererbsen (ca. 265 g Abtropfgewicht)
- 150 g Quinoa
- frische Kräuter zum Servieren, z.B. Dill oder Petersilie
- Meer- oder Steinsalz und Pfeffer
Anleitungen
- Die Zwiebeln und Knoblauchzehen fein hacken. Das Gemüse waschen, die Steckrüben und ggf. Kartoffeln schälen alles in mundegerechte Stücke schneiden.
- Alle Gewürze in eine kleine Schale füllen.
- Das Öl in einem Kochtopf erhitzen. Die Zwiebel darin ca. 3 Minuten anbraten, bis sie weich und durchsichtig geworden ist. Knoblauch dazugeben und eine weitere Minute anbraten. Die Gewürze dazugeben und kurz mit anbraten, damit sich das Aroma entfaltet. Ggf. ein bis zwei EL Wasser dazugeben, damit nichts anbrennt.
- Das Gemüse in den Topf geben und gut umrühren, damit alles mit den Gewürzen bedeckt ist. Das Gemüse ca. 2-3 Minuten anbraten und dann mit dem Apfelessig ablöschen.
- Das Gemüse mit dem Wasser und der Gemüsebrühepaste (oder gleich Gemüsebrühe) bedecken und einmal aufkochen. Die Hitze reduzieren und den Eintopf ca. 25-30 Minuten köcheln lassen, bis die Steckrüben und die Kartoffeln leicht zerschneiden lassen.
- In der Zwischenzeit die Quinoa kochen. Dafür Quinoa gut abspülen, mit der doppelten Wassermenge aufkochen und ca. 10-12 Minuten köcheln lassen bis das Wasser verdampft ist.
- Den Grünkohl waschen und in kleine Stücke zupfen und zusammen mit den abgetropften Kichererbsen in den Topf geben und weitere 10 Minuten köcheln lassen.
- Den Eintopf mit Salz, Pfeffer und ggf. noch 1 EL Apfelessig abschmecken und mit Quinoa und frischen Kräutern servieren.
- Für Meal Prep den Eintopf und das Quinoa abkühlen lassen und auf vier bis sechs einfrierbare, luftdicht verschließbare Glasbehälter umfüllen.
Anmerkungen
Im Kühlschrank hält sich der Eintopf luftdicht verschlossen ca. 4 Tage.
Eingefroren im Kühlfach maximal 6 Monate.
Kerstin
Ich frag mal ganz doof… glaubst du, man könnte einen Teil des Wassers oder der Gemüsebrühe mit Kokosmilch ersetzen? Ich mag es nämlich sehr gern cremig und der Rest des Rezepts klingt wirklich toll.
Liebe Grüße
Kerstin
Lynn
Klar! Du kannst die Rezepte immer nach deinem Geschmack anpassen!
Steffi
Liebe Lynn,
sehr großes Kompliment und Dankeschön für dieses Rezept, ich war erst ehrlich gesagt skeptisch aber gleichzeitig so neugierig darauf, der Steckrübe eine neue Chance zu geben! Mochte sie als Kind nämlich nicht soooo gerne.. 😉 Habe beim Kochen an meine Oma denken müssen (die hat es früher öfter gekocht, natürlich mit den guten Mettwürsten :D) und mich gefreut. 🙂 Den Eintopf wird es also bald wieder geben!
Herzliche Grüße
Steffi
Bella
Einfach nur super lecker!!
undiversell
Liebe Lynn, danke für dieses schöne Rezept. Ich koche öfters mal Steckrübeneintopf. Ich mag den Geschmack sehr und die Kombi mit anderen Gemüsesorten und eiweißreichen Zutaten klingt sehr interessant. LG Undine
Lynn
Hallo Undine,
ich mag den Geschmack auch so sehr! Außerdem sind sie mal eine schöne Abwechslung zu Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Kürbis.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Silja
Liebe Lynn, ich habe gerade wieder eingekauft für Deine Thai-Erdnusssnudelsuppe…mal wieder, haha!, die gibt es bei uns nämlich seit einem Jahr mindestens ein Mal in der Woche. LOVE IT!
Und beim Einkaufen eben dachte ich, ich muss doch endlich auch mal in den Chor der Begeisterten einstimmen und Dir DANKE! sagen. Für Deinen wunderbaren Blog, der die Ernährung unserer Familie so nachhaltig verändert hat. Für Deine positive Ausstrahlung und die Freude und Inspiration, die Du verbreitest. Ich liebe es schon, die Rezepte zu lesen (!); Du beschreibst Speisen und Zutaten so interessant und mit so viel Liebe zum Kochen und zu gesunden Zutaten, die guttun. Vielen Dank, weiter so und alles Liebe! Silja aus Berlin
Lynn
Hallo Silja,
ach, da werde ich ja ganz rot! Ich danke dir von Herzen für diese lieben Worte. Man zweifelt ja doch öfter mal an sich selbst und da hilft es mir tatsächlich, wenn ich ab und zu so positive Worte lese. Danke dir dafür!
Alles Liebe,
Lynn
Becci
Hey Lynn,
ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Buch!
Liebe Grüße, deine Kindergartenfreundin Becci 😉
Uta Allgaier
Liebe Lynn, vielen Dank für deine großartigen Rezepte! Einige davon sind bei zu uns zu Lieblingsessen aufgestiegen. Zum heutigen Rezept habe ich eine Frage: Neulich habe ich gelesen habe, man solle Gewürze erst zum Schluss zum Essen geben, damit ihre Wirkstoffe nicht „kaputtkochen“. Nun kommen bei dir die Gewürze ganz am Anfang dazu und sind lange im Topf. Wie stehst du zu dieser Frage? Herzliche Grüße, Uta
Lynn
Hallo Uta,
deine Frage ist im Grunde schwer zu beantworten, bzw. daran scheiden sich die Geister. Hier im Westen ist der rohe Ernährungstrend ja schon immer sehr am boomen. Die Anhänger des Rohkost-Trends argumentieren genau damit, dass die Nährstoffe bei Erhitzung vernichtet werden. Dann gibt es die Verfechter des gekochten Essens, die mit Studien argumentieren, die gezeigt haben, dass wir gekochtes Essen besser verdauen können als rohes. Beide Seiten haben gute Argumente. Ich unterstütze eher die Meinung östlicher Medizin, sprich Ayurveda oder TCM. Hier geht man davon aus, dass warmes Essen besser für den Körper ist und ihn weniger belastet. Auch werden Kräuter und Gewürze dort gekocht oder als Tee aufgebrüht, wodurch die ätherischen Öle freigesetzt werden.
Ich bin ganz klar der Meinung, dass es keine One-size-fits-all-Lösung in der Ernährung gibt. Was mir aber definitiv wichtig ist, ist der Geschmack. Und der ist einfach nicht so intensiv, wenn man Gewürze erst zum Schluss dazu gibt. Zumindest in meinen Augen.
Ich hoffe, das hat deine Frage etwas beantwortet. 🙂
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Uta Allgaier
Liebe Lynn, danke für deine ausführliche Antwort! Dass ätherische Öle frei gesetzt werden, ist ein Argument, das mich überzeugt. Und so wahr ist dein Satz „es gibt keine One-size-fits-all-Lösung in der Ernährung. Herzliche Grüße, Uta
Tanja
Liebe Lynn,
ich liebe deine Rezepte, koche sie regelmäßig hier vom Blog und aus dem ersten Kochbuch nach. Worüber ich mich sehr freuen würde, wenn du gerade beim Grünkohl Tipps zur Weiterverwertung des Reste geben könntest. Ich bin, ehrlich gesagt, kein großer Grünkohlfan, aber 200 Gramm in einer Suppe, so würde ich ihn gerne essen. Nur 200 Gramm bekomme ich nicht auf dem Markt, meist muss ich viel mehr nehmen und bin dann sehr ratlos, was ich mit dem Rest machen soll…. Vielleicht hast du ja noch ein paar Tipps?
Herzlichen Dank und gute Besserung, Tanja
Lynn
Hallo Tanja,
das war mir ehrlich gesagt gar nicht so bewusst. Hier in Lüneburg bekomme ich sowohl auf dem Markt als auch in den Bio- oder Hofläden immer losen Grünkohl. Auch wenn es ihn auf dem Markt nur in 500 g Packungen gibt, machen diese Stände die Packungen auch gerne auf. Obwohl ich mich eh frage, wieso man man Grünkohl in Plastik verpacken muss…
Habt ihr denn in der Nähe einen Bio-Supermarkt wie denns oder Bio-Company?
Ansonsten kannst du auch einfach mehr Grünkohl in diesem Rezept verwenden, ich würde dann etwas weniger Einlage, also etwas weniger Gemüse, nehmen, damit genug Flüssigkeit bleibt. Restlichen Grünkohl kannst du auch super einfrieren für Eintöpfe im Frühling :).
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Tanja
Super, danke. Dann friere ich den Rest in der Tat einfach ein. Hätte nicht gedacht, dass das mit Grünkohl auch geht… Aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.
Barbara
Liebe Lynn !
Viel Erfolg und Spass bei deiner Buchvorstellung .
Für mich alles viel zu weit entfernt . Doch ,in Reutlingen gibt es auch ein Unverpackt Laden ;)) ! Vieleicht zieht es dich auch irgendwann ins Schwabenland .
Steckrüben habe ich auch sehr gerne. Lernte es kennen ,seit wir in NF ein Ferienhaus haben .
Solch ein leckeres Menü ist doch super für ein Ferienaufenthalt …einmal kochen ,4 Tage Pause für lange Strandspaziergänge .Du kannst dir sicher sein ,dass es bald bei uns im Häuschen fein duftet .
Liebe Grüsse
Barbara
Lynn
Hallo Barbara,
ich habe sogar zwei Jahre in Reutlingen studiert :). Aber erst einmal ist meine Buchtour beendet. Wenn sich spontan noch etwas ergibt, werde ich es hier natürlich teilen.
Ganz liebe Grüße,
Lynn