Ob vegan oder nicht vegan, werdende Mütter oder interessierte Flexitarier*innen, es gibt kaum einen Nährstoff, der die Frage um eine pflanzliche Ernährung so prägt, wie Eisen. Für viele Menschen gehören Eisen und Fleisch zusammen wie Pech und Schwefel und auf den ersten Blick scheint es schwer, ausreichende Mengen auch über eine pflanzliche Ernährung zu sich zu nehmen.
Doch auch wenn es stimmt, dass das Eisen aus Fleisch über eine höhere Bioverfügbarkeit verfügt, gibt es zahlreiche pflanzliche Lebensmittel, mit denen wir unseren Eisenbedarf ohne Probleme decken können. Diese Studie legt sogar nahe, dass nicht Fleisch, sondern Brot die Hauptquelle für Eisen sein kann.
Bei eisenreichen Lebensmitteln ist es weniger entscheidend, wie viel Gramm Eisen sie auf 100 g enthalten. Vielmehr ist entscheidend, wie hoch die Bioverfügbarkeit des enthaltenen Eisens ist, also wie gut unser Körper das Eisen aufnehmen kann. Diese Bioverfügbarkeit kann sehr unterschiedlich ausfallen, weshalb auch hier der Grundsatz gilt: Je vielfältiger unsere Ernährung, desto leichter decken wir unseren Nährstoffbedarf.
Außerdem unterstützen Säuren wie Vitamin C, Milchsäure (nicht zu verwechseln mit Milchprodukten!) oder Fruchtsäure die Aufnahme von Eisen und auch in Verbindung mit fermentierten Lebensmitteln können wir höhere Mengen des Spurenelements aufnehmen. Es gibt aber auch Stoffe, die die Aufnahme hemmen. Beispielweise sollte bis zu 30 Minuten vor und nach dem Essen auf Kaffee und schwarzen Tee verzichtet werden, um eine optimale Eisenaufnahme gewährleisten zu können.
Kakao – Eisenlieferant oder Aufnahmehemmer?
Bei Kakao scheiden sich ein wenig die Geister. Einige vergleichen ihn von der Wirkung her mit Kaffee und Tee und raten deshalb vom Verzehr zur Eisenaufnahme ab. Dunkle Schokolade bzw. roher Kakao enthält tatsächlich gar nicht wenig Eisen (7,3 mg pro 100 g). Wieso wird also von manchen vom Verzehr abgeraten? Schuld ist, wie so oft, die Phytinsäure, die die Eisenaufnahme hemmen soll. Die Studienlage ist hier, wie so oft, sehr dünn und nicht ausreichend. Ich persönlich stufe Kakao momentan als eisenhaltig ein und gebe ihn deshalb auch in diese Kugeln. Solltet ihr daran Zweifel haben – er lässt sich prima weglassen und ist definitiv kein Muss.
Eisen – wichtig auch im Wochenbett
Vor allem jetzt, während der Schwangerschaft und in der Vorbereitung aufs Wochenbett, ist es mir persönlich wichtig für mich, auf meinen Eisenhaushalt zu achten. Nicht nur haben Menstruierende grundsätzlich einen höheren Eisenbedarf. Zusätzlich steigt der Bedarf von Schwangeren, Frauen im Wochenbett, die sich von einer Geburt erholen und Stillenden. Deshalb habe ich gerne pflanzliche Snacks griffbereit, die nicht nur lecker sind und Energie geben, sondern mich auch zusätzlich mit Eisen versorgen.
Diese eisenreichen Energy Balls beinhalten gleich mehrere Eisenquellen:
- getrocknete Aprikosen
- gepuffter Amarant, der zusätzlich noch reich an pflanzlichen Proteinen ist
- Kürbiskerne
Gepaart mit Rohkakao (der übrigens auch viel Magnesium und Kalzium liefert) und Haselnüssen schmecken sie einfach himmlisch gut und sie lassen sich problemlos vorbereiten. Ich freue mich schon jetzt darauf, sie im Wochenbett zu genießen. Sofern meine zwei Männer mir noch welche übrig lassen ;-).
Falls ihr eher die herzhafte Fraktion seid. Andere pflanzliche eisenreiche Lebensmittel sind z. B. Folgende:
- grünes Blattgemüse
- Vollkorngetreide
- Haferflocken
- Soja
- Linsen
- Quinoa
- Sesam
- Leinsamen
- Pistazien
Viel Spaß beim Ausprobieren und Naschen!
Eure Lynn
DruckenEisenreiche Energy Balls
- Vorbereitungszeit: 15
- Gesamtzeit: 15 Minuten
- Portionen: 12–15 Bällchen 1x
Beschreibung
Die Kugeln sind für alle, deren Eisenwert gerne mal etwas niedrig ist und natürlich sind sie auch ideale Snacks für Schwangere und Mütter im Wochenbett.
Zutaten
- 150 g saftige Datteln, z. B. Medjool
- 50 g Aprikosen
- 3 EL gepuffter Amarant
- 30 g geröstete Haselnüsse oder Mandeln
- 2 EL Kürbiskerne
- 3 EL Hanfsamen
- 2 EL Mandelmus
- 2 EL Kakaopulver (ohne Zuckerzusatz), siehe Anmerkungen
- eine Prise Salz (optional)
Anleitungen
- Alle Zutaten in einen Zerkleinerer geben und solange zermahlen, bis eine recht homogene Masse entsteht. Daraus ca. 15 Kugeln formen.
- Optional können die Kugeln noch in Zutaten wie zermahlenen Beeren, Kokosrapseln oder Hanfsamen gewälzt werden.
Anmerkungen
- Einen Hinweis zum Thema Kakao und Eisen findet ihr im Text oben.
Ina
Die Powerballs schmecken so gut, dass ich diese direkt noch einmal gemacht und einer frisch gebackenen Mama mitgebracht habe. Kamen sehr gut an.
Vielen Dank fürs Teilen!