Da ist es endlich: Das erste Rezept in 2022. Ich habe mir die letzten Wochen eine längere Winterpause gegönnt, weil ich die Ruhe und „Unverplantheit“ des Januars total gerne mag. Im Hintergrund habe ich aber bereits schöne Dinge vorbereitet, die ihr in den nächsten Wochen hier auf dem Blog finden werdet. Der Newsletter kommt nächsten Donnerstag wieder (danke für die vielen Nachfragen). Darin teile ich zweimal im Monat Inspirationen, Dinge, die mir Freude machen und einfache Gesundheitstipps. Hier könnt ihr euch kostenlos anmelden.
Der Januar ist ja immer wieder ein Monat, in dem uns überall suggeriert wird, unseren Körper optimieren zu müssen. Dabei hat diese Selbstoptimierung selten ein gesteigertes Wohlbefinden als Ziel, sondern meistens schnelles Abnehmen oder eine irrtümliche „Reinigung“ des Körpers. Dass ich von all diesen „quick fixes“ nichts halte, habe ich schon häufig erwähnt, aber vielleicht liest das hier heute eine Person, die diesen Reminder noch einmal hören muss.
Dass gesunde Ernährung überhaupt nichts mit Verzicht, sondern hauptsächlich mit Genuss zu tun hat, zeigt das heutige Gericht. Es ist eine simple, aber dennoch raffinierte Variante von Ofengemüse. Alle Zutaten bekommt ihr im Supermarkt und in meiner Version sind sie sogar halbwegs saisonal (Lagerware). Bei der Wahl des Gemüses seid ihr aber komplett frei: nehmt einfach das, was vorrätig ist oder verwendet werden muss.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… wir mit diesem Gericht gleich vier Gemüsesorten, pflanzliche Proteine und Ballaststoffe in unseren Speiseplan integrieren. Als grobes Ziel versuche ich mindestens drei Gemüsesorten in jede selbst gekochte Mahlzeit einzubauen. Natürlich gelingt mir das nicht immer, aber bei Ofengemüse ist es eigentlich nicht schwer. So hat man direkt das Gefühl, seinem Körper etwas Gutes getan zu haben und kann sich weiter mit der To-do-Liste beschäftigen.
Wem 100 %ige Regionalität wichtig ist, kann entweder regionale Quinoa kaufen (z. B. von der Bohlsener Mühle) oder sie durch Kochdinkel oder anderes regionales Getreide ersetzen. Allerdings ist das Aminosäurenprofil von Pseudogetreidesorten wie Quinoa einfach unschlagbar und gerade für Vegetarier*innen und Veganer*innen eine super Möglichkeit genügend Proteine zu sich zu nehmen. Für mich ist Regionalität und Saisonalität natürlich auch wichtig und ich versuche es immer so gut es geht in meinen Rezepte zu beachten. Sobald es allerdings zusätzlichen Stress auslöst, kann man da m. E. durchaus flexibel sein.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachkochen und bin gespannt, wie es euch schmeckt. Solltet ihr das Rezept ausprobiert haben, freue ich mich natürlich über eine Verlinkung auf Social Media oder über einen Kommentar unter diesem Rezept.
Alles Liebe,
eure Lynn
DruckenWinterlicher Salat vom Blech mit Quinoa und sensationallem Dressing
- Vorbereitungszeit: 15
- Kochzeit: 30
- Gesamtzeit: 45 Minuten
- Portionen: 4 1x
Zutaten
- 3 Karotten
- 400 g Kartoffeln
- 300 g Rosenkohl
- 2 EL Pesto, selbst gemacht oder gekauft (optional einfach Öl verwenden)
- 150 g Blattspinat (oder Feldsalat)
- 150 g Quinoa
- 2 EL Sesam (optional, als Deko)
Für das Dressing
- 3 EL natives Olivenöl
- 2 EL Cashewmus oder Tahini
- 1 EL heller Essig, z. B. Apfelessig
- 1 TL Ahornsirup, Honig oder Süße nach Wahl
- 1–2 TL Ganzkornsenf
- 2 TL gefrorene italienische Kräuter
- 1 EL (glutenfreie) Hefeflocken
- 1 guter Spritzer Zitronensaft
- Meer- oder Steinsalz und Pfeffer nach Geschmack
Anleitungen
- Das Gemüse gut waschen, in mundgerechte Stücke schneiden, auf ein Backblech geben und mit dem Pesto vermengen. Alles für ca. 30–40 Minuten bei 180 °C Umluft (200 °C Ober- und Unterhitze) im Backofen rösten.
- Währenddessen die Quinoa gut waschen und mit der doppelten Menge Wasser aufkochen. Die Hitze reduzieren und ca. 12–15 Minuten köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist.
- Alle Zutaten für das Dressing mit einem Schneebesen vermengen und je nach Flüssigkeitsgrad des Cashewmuses ggf. mit 2–3 EL Wasser strecken.
- Den Blattspinat gut waschen und zusammen mit der gekochten Quinoa aufs Blech geben und alles gut vermengen. Das Dressing entweder direkt dazugeben oder separat servieren. Ich streue zur Deko gerne noch ein bisschen Sesam über alles drüber.
Anmerkungen
- Die Grammangaben für das Gemüse sind nur als ungefähre Angaben zu verstehen. Macht einfach das Blech voll. Bei diesem Rezept kann sich das Gemüse gerne berühren, weil wir hier keine knackigen Kartoffelspalten antizipieren.
- Das Dressing klingt recht aufwendig, ist es aber eigentlich gar nicht. Falls es euch abschreckt, könnt ihr auch eine einfache Essig-Öl-Vinaigrette zubereiten oder mehr Pesto verwenden.
Nina
Das Dressing ist ein Traum! Ich habe es jetzt schon so oft gemacht.
Kerstin
Ich hab es nachgekocht, habe Feldsalat genommen und oooh wie lecker ist das Dressing?!! Vielen Dank für das köstliche Rezept
Nadine
Liebe Lynn,
ich habe schon viele Gerichte von dir ausprobiert – sowohl von dem Blog als auch aus deinen beiden Kochbüchern – und will dir heute einfach mal ein dickes Lob aussprechen: Deine Rezepte sind superlecker und auch noch ganz leicht zuzubereiten. Sogar meinen Mann konnte ich damit für vegetarische Küche begeistern – und das will was heißen ;-).
Vorhin gab es diesen Salat und er hat uns auch wieder sehr gut geschmeckt. Ich hatte nur den Rosenkohl durch Zucchinischeiben ersetzt, weil mein Mann Rosenkohl nicht mag.
Vielen, vielen Dank für deine tolle Arbeit – alles Gute und liebe Grüße
Nadine
Marie
Liebe Lynn,
das sieht sehr lecker aus!
Ich bin auch gerade schwanger und habe nun schon oft gelesen, dass man auf Quinoa in der Schwangerschaft gänzlich verzichten sollte, da die Saponine dem Baby schaden können. Andererseits enthält beispielsweise eins meiner Schwangerschafts-Kochbücher etliche Rezepte mit Quinoa und ich bin nun gänzlich verwirrt. Wie hältst du es hiermit aktuell oder ist dein Motto einfach „die Menge macht’s“?
Liebe Grüße, Marie
Lynn
Liebe Marie,
ich finde es echt schade, wie viel Angst uns in der Schwangerschaft gemacht wird. Ich esse Quinoa weiterhin immer mal wieder wieder mit Freude und mir und meinem Baby geht es prima. Wenn es dir aber damit besser geht es wegzulassen (gerade jetzt, wo es im Kopf ist), dann mach das lieber. Dieses Rezept funktioniert ja auch prima ohne Quinoa.
Liebe Grüße und alles Gute für Euch,
Lynn
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Marie
Danke für die schnelle Antwort 🙂 ❤️
Andrea
Hallo, ich würde das Quinoa über Nacht einweichen, sprich aktivieren/vorkeimen. Dadurch reduzieren sich die Stoffe die die Pflanzen als Fraßschutz dienen. Der Tipp ist von Angelika Fürstler, sozusagen mein Sprossenguru.
Tina
Liebe Lynn,
wie schön von Dir zu lesen! Habe mir, wie sicher sehr viele andere auch, schon langsam Gedanken gemacht, ob es Dir gut geht… Umso schöner, dass Du uns wieder mit einem neuen Rezept erfreust…und was für ein leckeres!!
Das wird nächste Woche direkt umgesetzt. Ich habe Deine beiden Kochbücher zu Weihnachten bekommen (das Backbuch habe ich mir selbst gekauft) und schon ganz viele Klebezettel angebracht. Klingt alles so lecker!
Du hast meinen Speiseplan schon ziemlich verändert und dafür bin ich Dir dankbar!
Du schreibst mit einer Leichtigkeit und erklärst zudem was dahinter steckt…es macht einfach nur Freude Dir zu folgen!
Ganz liebe Grüße aus Hamburg nach Lüneburg…und von Herzen alles Gute für Dich!
Tina
Anna
Liebe Lynn
Das Gericht ist total KÖSTLICH!!
Ich hab’s gerade gekocht und habe es quasi inhaliert.
Sowieso sind deine Rezepte der Hit.
Wann kommt dein nächstes Kochbuch..?;-)
Quatsch, genieß noch den Rest deiner Schwangerschaft.
Liebe Grüße
Johanna
Liebe Lynn.
ich hätte eine Frage zu den Kartoffeln. So wie es aussieht, schälst die Kartoffeln nicht, oder? Kann man die Schale bei sämtlichen Sorten unbedenklich mitessen? Ich bin ebenfalls schwanger und mir unsicher bezüglich der Glykoalkaloide.
Herzliche Grüße
Johanna
Lynn
Liebe Johanna,
bei Kartoffeln achte ich auf Bio-Qualität und schäle sie so gut wie nie.
Liebe Grüße,
Lynn
Heidi E.
Hallo!
Hört sich lecker an und wird ausprobiert…aber eine Frage hätte ich. Was ist Ganzkornsenf???
LG
Heidi
Lynn
Liebe Heidi,
das ist grobkörniger Senf. Du kannst natürlich auch jeden anderen Senf verwenden.
Liebe Grüße,
Lynn