*Werbung. Dieser Beitrag ist in Kooperation mit REWE entstanden.
Vergangen Sonntag durfte ich den REWE* Regional Lieferant Behr Gemüsegarten in Seevetal, südlich von Hamburg, besuchen. REWE hatte unser Treffen organisiert und so machte ich mich am frühen Morgen zusammen mit meiner Schwester May Britt auf in Richtung Land. Nicht, dass Lüneburg oder Stade jetzt Großstädte wären, aber Seevetal-Ohlendorf kann man durchaus als ländlich bezeichnen. Wie es sich für echte Norddeutsche gehört, durften die Gummistiefel und alten Jeans natürlich nicht fehlen, denn das braucht man jawohl auf dem Bauernhof.
Thema des Treffens mit Heiner Sievers, dem Produktionsleiter von Behr Gemüsegarten, sollte der nachhaltige, regionale Gemüseanbau sein. Natürlich hatte ich mich bereits vorher mit dem Thema beschäftigt und war gespannt auf den Austausch mit einem echten Experten.
Die Begrüßung mit Herrn Sievers war nordisch herb. Stellt es euch einfach bildlich vor: Norddeutscher Gemüsebauer meets zwei 1,60m (bzw. 1,58m) kleine blonde Mädels in Hunter Boots und Ray Bans. Niemand weiß so richtig was der andere eigentlich hier macht. Doch das Eis war schnell gebrochen, denn wir sind ja nicht auf den Mund gefallen. So fing Herr Sievers an uns zu erklären, wie die Firma Behr Gemüsegarten nachhaltige Landwirtschaft betreibt.
Was ist nachhaltige Landwirtschaft?
Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet, Felder zu bewirtschaften und dabei an die künftigen Generationen zu denken. Praktisch heißt dies, die Felder so zu pflegen und nicht herunterzuwirtschaften, sodass unsere Kinder und deren Kinder noch etwas von den Feldern haben. Klingt erst einmal plausibel und man fragt sich, wieso nicht alle Bauern dies tun. Im Grunde ist nachhaltige Landwirtschaft in Deutschland heute die Normalität, denn ein Landwirt muss seine Flächen pflegen, um nachhaltigen Ertrag erzielen zu können. Jedoch erzählt Herr Sievers uns von Feldern, die von früheren Generationen über 25 Jahre so abgewirtschaftet wurden, dass es bis zu 10 – 15 Jahre dauerte, bis wieder ein normaler (kein super) Ertrag mit Ihnen erwirtschaftet werden konnte.
Wie betreiben Landwirte nachhaltige Landwirtschaft?
Zur nachhaltigen Landwirtschaft gehört vor allem die Bodenpflege, das heißt, dass dem Boden die Nährstoffe, die eine Kultur ihm entzieht, wieder zurückgegeben werden. Dies schafft die Firma Behr Gemüsegarten aber nicht alleine, sondern lebt von dem Tausch ihrer Flächen mit den umliegenden Landwirten. Die Felder werden im Zweijahresrhythmus getauscht, sodass immer andere Kulturen auf ihnen angepflanzt werden. Bewirtschaftet ein Landwirt also ein Getreidefeld in diesem Jahr, so tauscht er sein Feld nach zwei Jahren gegen ein Feld der Firma Behr, auf dem vorher Gemüse wuchs.
Dieses System hat den Vorteil, dass die Flächen nicht mit einer Kultur überbaut werden, da unterschiedliche Pflanzenfamilien andere Bedingungen mögen und dem Boden unterschiedliche Nährstoffe entziehen. Bei der Ernte werden dann Ernteabfälle, z.B. die äußeren Blätter eines Salatkopfes auf den Feldern gelassen, wo sie verrotten. Sie binden Nährstoffe, fördern Bodenleben, also Regenwürmer und Bakterienleben und machen den Boden im Grunde genommen wieder frisch für die nächste Kultur. Somit ist der Boden für beide Wirtschafter immer in einem guten Zustand.
Was hat das alles mit Regionalität zu tun?
Regionalität spielt eine immer größere Rolle in unserer Gesellschaft. Es ist fast schon wichtiger, dass man regional einkauft anstatt Bio, denn auch Bio-Gemüse in Supermärkten hat meistens eine hohe CO2-Belastung, da es in Asien oder Südamerika produziert wird. Regionale Ware hat den Vorteil von kurzen Wegen, weniger CO2-Belastung und – ganz wichtig – Nährstoffgehalt. „Wir nehmen bis 16 Uhr nachmittags Bestellungen an und garantieren eine Lieferung am nächsten Morgen um 6 Uhr“, erzählt uns Herr Sievers am Eisbergsalatfeld. Somit ist der Salat, den man im Supermarkt bekommt, gerade erst vor 14 Stunden geerntet worden, wenn er im Regal landet, denn Behr besitzt so gut wie keine Lagerhallen. „Just in time, also“, haut meine Schwester daraufhin ihr BWLer-Wissen heraus. Schaut also nächstes Mal gerne auf das Label eures Salatkopfes und freut euch, wenn er von Behr Gemüsegarten stammt.
Natürlich ist nicht immer alles so rosig, wie es zu sein scheint. Regionalität ist definitiv wichtig für den Umweltschutz und die Nährstoffe im Gemüse, jedoch führt es auch dazu, dass Kulturen in Regionen angebaut werden, „die hier eigentlich gar nicht wachsen“, führt Herr Sievers fort. Eine Lauchzwiebel beispielsweise mag gar keinen Wind, weswegen sie sich in Süddeutschland viel wohler fühlt als in Norddeutschland. Solltet ihr also demnächst eine krumme Lauchzwiebel kaufen, dann wisst ihr, dass sie in Norddeutschland angebaut wurde.
Auf der anderen Seite liebt Salat das norddeutsche Klima und schmeckt, laut Herrn Sievers, deswegen hier im Norden besser. Betrachtet man das Thema Regionalität rein wirtschaftlich, so ist es den großen Landwirten sogar ein Dorn im Auge, da sie überregional verkaufen müssen um Gewinn erwirtschaften zu können. Folglich ist Regionalität zwar eine gute Sache, bringt aber wie die meisten Themen auch Schattenseiten für manche der Beteiligten.
Regionalität bei REWE
Als Blogger werde ich ständig von Firmen angeschrieben ihre Produkte zu unterstützen. Leider ist es mir nicht immer möglich bei allem zuzusagen, jedoch hat mich die das Thema Regionalität und Nachhaltigkeit bei REWE sofort interessiert. Klar, REWE ist eine große Firma, aber mal ehrlich: wer von euch hat noch nie bei REWE gekauft? Deshalb betrifft uns das Thema Landwirtschaft und Regionalität alle und daher habe ich der Firma meine Unterstützung zugesagt.
REWE ist einer der größten Kunden von Behr Gemüsegarten und tatsächlich wurden die Radieschen, die vor unseren Augen geerntet wurden, direkt noch auf dem Feld in die REWE Kiste gelegt. Im Rahmen von „Regionalität bei REWE“ dreht sich in den Märkten in diesem Sommer und Herbst alles um das Thema Regionalität. So werden Obst, Gemüse, aber auch Fleisch, Wurst, Käse und Eier vorrangig von regionalen Lieferanten wie Herrn Sievers bezogen. Eine tolle Sache, wie ich finde.
Erst neulich habe ich mich total gefreut, einen Basilikumtopf aus Niedersachsen dort zu finden, da meiner schon wieder eingegangen war (das mit dem grünen Daumen klappt bei mir leider nur mit Unkraut wie Minze). Erkennen könnt ihr regionale Produkte bei REWE übrigens an dem kleinen gelben Logo mit dem Traktor. Marketing? Klar, aber ich finde es klasse. Demnächst sollen über den Gemüsekisten sogar die Fotos von den Landwirten hängen, von denen das Gemüse stammt. Ich bin also gespannt, wann ich Herrn Sievers das nächste Mal bei REWE „sehen“ werde.
Ich bin REWE wirklich dankbar, dass sie mich auf den Hof von Herrn Sievers eingeladen haben, denn es war eine total neue Erfahrung für mich, die Gemüseproduktion einmal live mitzuerleben. Herr Sievers nahm sich sogar fast eine Stunde mehr Zeit als er ursprünglich für May Britt und mich eingeplant hatte. Man merkte, dass ihm das Treffen genauso viel Spaß machte wie uns. Wir waren aber auch total begeistert von all seinem Wissen und den frischen Lebensmitteln, sodass wir denke ich ganz dankbare Zuhörer waren.
Natürlich verließen wir den Hof nicht mit leeren Händen: Radieschen und Salarico (eine Kreuzung aus Eisberg und Romana) durften wir in großen Mengen selbst pflücken und mit nach Hause nehmen. Alleine deswegen hat sich der Besuch schon gelohnt, denn Radieschen gehören zu meinem Lieblingsgemüse. Vielen Dank, dass Sie uns den Tag auf dem Bauernhof ermöglicht haben, Herr Sievers!
*Sponsored Post: Für diesen Artikel wurde ich von REWE auf den Hof von Behr Gemüsegarten eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen. Danke, dass ihr die Firmen unterstützt, die stundenlanges Rezepte-Testen in der Heavenlynn Healthy Küche ermöglichen.
Wie wichtig ist euch das Thema Regionalität? Was kauft ihr immer regional?
Hinterlasst mir doch einen Kommentar unter dem Beitrag.
Ich freue mich auf den Dialog mit euch!
Klara
Hallo liebe Lynn,
was für ein toller Blog Bericht und sehr informativ. Vielen lieben Dank, es war sicher spannend mal hinter die Kulissen zu schauen.
Liebe Grüße
Klara
Lynn
Hallo Klara,
das war es wirklich, gerade wenn man selbst seit Jahren in Wohnungen ohne Garten lebt. Wie gerne würde ich meine eigenen Lebensmittel anpflanzen können (seufz). Aber dann eben so, direkt vom Bauern.
Liebe Grüße,
Lynn
BillasWelt
Ein wirklich sehr interessanter Post, der einen Einblick hinter die Kulissen gibt.
Es grüßt die Billa
Hartmut DOlker
Danke für den Artikel. Nachhaltig, hm. Es ist richtig, das Bodenleben zu fördern, ja. Aber einfach Pflanzenreste liegen zu lassen, sozusagen als Mulch, das ist erst der zarte Anfang einer sinnvollen Flächenkompostierung und reicht auch nicht aus, um für die Folgekulturen genügend Nährstoffe bereit zu stellen. Es hätte mich deshalb brennend interessiert, wie denn dieser Betrieb düngt. Prinzipiell ist es natürlich optimal, das Bodenleben über einen guten Kompost zu füttern, das dann den Pflanzen Nährstoffe zur Verfügung stellt. Neben reichlichen Kompostgaben gibt es noch die Möglichkeit zur Gründüngung. Wenn das alles nicht stattfindet, muss Düngung hinzugefügt werden. Wenn das der Fall ist, wäre es interessant zu wissen, was da dann in den Boden kommt.
Lynn
Hallo Hartmut,
klar sind die Erntereste nur der Anfang. Herr Sievers meinte zu uns, dass sie sowohl organisch als auch mineralisch düngen und das manchmal sogar zweimal. Es ist kein reiner Bio-Betrieb, deswegen wird nicht nur organisch gedüngt. Allerdings hat die Firma auch Bio-Flächen, jedoch wäre der reine Bio-Betrieb für die Firma nicht nachhaltig. Wir haben vor allem über das System des Flächentausches als Nachhaltigkeitsmaßnahme geredet.
Liebe Grüße,
Lynn