Pralinen? Bei 30 Grad?? Bist du verrückt? Das hat sich Jannis glaub ich auch letzte Woche gefragt. Aber ich hatte gerade mit meiner Freundin Katie aus North Carolina gefacetimed und sie aß ihre geliebte Erdnussbutter mit dem Löffel (irgendwie was amerikanisches, oder macht ihr das auch?) und da hab ich auf einmal so mega Bock auf Peanut Butter Cups bekommen. Kennt ihr die? Also die Reese’s aus den USA (ist das jetzt eigentlich Werbung?) ? Eine mega Zuckerbombe, aber unfassbar lecker. Ich also in die Küche und überlegt, wie man diese Dinger am besten macht. Drum herum ist ja eine Schokoladen-Hülle – das ist einfach, aber der Inhalt, das ist das Schwierige. Bei meinem ersten Versuch war die Füllung viel zu flüssig und die Schokolade wurde dadurch einfach nicht fest. Also gab ich etwas Kokosmehl, das ich noch von einem Rezept in meinem Kochbuch da hatte und siehe da – auf einmal hatte das Nussmus die Konsistenz von Energy-Balls. Genial! Damit mach ich demnächst nochmal Dattel-freie Energy Balls – ich bin so aufgeregt!
Lange hatte ich nicht mehr dieses Feuerwerk im Mund bei Süßigkeiten, die mit gesünderen Zutaten hergestellt wurden. Diese Pralinen zerlaufen richtig auf der Zunge und man hat mit keinem Bissen das Gefühl, dass man gerade etwas gesundes isst. Bei den warmen Temperaturen bewahre ich sie auch gerne im Eisfach auf, sodass sie fast wie Eispralinen schmecken. Wirklich der Oberkracher. Und das sage ich selten über ein süßes Rezept.
Dann habe ich die Pralinen einmal mit gekaufter 70% Schokolade aufprobiert (allerdings mit Roh-Rohrzucker) und einmal die Variante mit selbst gemachter Schokolade ausprobiert. Beide Variante klappen super – also würde ich euch definitiv ans Herz legen eure eigene Schokolade zu machen. Es ist nicht teuer und ihr könnt eben selber entscheiden, wie süß ihr die Schoki haben wollt.
Auch bei der Füllung seid ihr völlig frei: Cashew, Mandel- oder Erdnussmus – das ist eure Entscheidung. Erdnussmus hat eben den Vorteil, dass es 1. wie das Original Reese’s schmeckt und 2. sehr günstig ist. Ich fand aber die Variante mit dem Mandelmus aber etwas spannender und eben auch gesundheitlich wertvoller. Ob Erdnüsse jetzt gut oder schlecht sind für einen, möchte ich hier eigentlich nicht diskutieren, weil es da so viele verschiedene Meinungen gibt. Deswegen gebe ich euch ja auch die Option, die Nussmus-Pralinen mit euren Lieblingsnüssen zu machen. Mit Sonnenblumenmus habe ich sie übrigens noch nicht ausprobiert aber das Stelle ich mir auch sehr lecker vor. Also sollte es Allergiker unter euch geben, dann sagt mal Bescheid, falls ihr es wagt, das Rezept mit Sonnenblumenmus auszuprobieren.
Da ich in jedem Rezept eigentlich noch eine kleine Weisheit verpacke, würde ich euch gerne kurz von den Vorteilen des rohen Kakaos berichten. Wir sind glaube ich alle mit dem Glauben aufgewachsen, dass Schokolade etwas besonderes, aber auch etwas verbotenenes ist, weil es ungesund ist. Seit dem Hype um 70 – 80% Kakaoanteil-Schokolade hat sich das in den Medien etwas relativiert, zum Glück. Denn das ungesunde an Schokolade ist nicht der Kakao selbst, sondern die Massen an Zucker und Palmöl, die in der Herstellung von Massen-Schokolade verwendet wird. Das rohe Kakaopulver enthält eine Menge Flavonoide sowie Antioxidantien, die laut diverser Studien vor Krebs schützen sollen. Die Flavonoide in rohem Kakao, Flavonole genannt, sollen ebenfalls positive Wirkungen auf dem Blutkreislauf haben. Flavonol werden unter anderem Blutdruck-senkende Eigenschaften zugesprochen, sie unterstützen die Blutgerinnung und sollen in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung und Sport das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, senken.
Wenn ihr die Nussmus-Pralinen mit selbstgemachter Schokolade zubereitet, dann lest bitte unbedingt die Anmerkungen.
Viel Spaß!
DruckenGesunde Nussmus-Pralinen
- Vorbereitungszeit: 1 hour
- Gesamtzeit: 1 hour
- Portionen: 16 1x
Zutaten
Für die Füllung:
- 80 g Nussmus (Erdnussmus, Mandel- oder Cashewmus)
- ½ EL Ahornsirup
- 1 EL Kokosmehl (oder Mandelmehl), mehr, wenn ihr Mandelmus benutzt
- etwas Meersalz
Für die selbst gemachte Zartbitterschokolade:
- 120 g Kakaobutter (aus dem Kühlregal im Bio-Markt)
- 75 g rohes Kakaopulver (stark entölt)
- 80 g Ahornsirup
Außerdem:
- 16 Mini-Cupcake-Formen
Anleitungen
- Das Nussmus mit dem Kokomehl oder Mandelmehl und dem Ahornsirup vermengen. Ich fand, dass man beim Mandelmus etwas mehr Mehl verwenden musste, damit man es halbwegs zu kleinen Kugeln rollen konnte. Die Masse zur Seite stellen.
- Die Kakaobutter im Wasserbad schmelzen. Den rohen Kakao und Ahornsirup unterrühren und gut abkühlen lassen. (siehe Notes). Durch das Abkühlen wird die Masse etwas dickflüssiger, was bei den Pralinen hilft.
- Mini-Muffin-Förchmen in einem Muffin-Blech auslegen und jeweils ca. 1 TL Schokolade hineinfüllen. Die Schokolade an den Rändern verteilen. Dies klappt mit der selbstgemachten Schokolade eher semi-gut. Lasst sie deswegen unbedingt vorher etwas erkalten, damit sie etwas dickflüssiger ist.
- Die Formen ca. 15 Minuten in den Gerfrierschrank geben, damit die Schokolade erhärtet.
- Die Nussmus-Masse in kleine Kugeln rollen und je eine Kugel sanft in jede Form drücken. An den Rändern etwas Platz lassen, damit diese mit Schokolade gefüllt werden und die Praline so schließen.
- Die Schokolade im Wasserbad wieder etwas schmelzen, falls sie in der Zwischenzeit zu fest geworden ist. Die Pralinen gut mit Schokolade bedecken und ein wenig Meersalz in die flüssige Schokolade sprinkeln.
- Die Nussmus-Pralinen mindestens 30 Minuten in der Gefriertruhe erkalten lassen. Für den maximalen Geschmack, die Pralinen aber etwas antauen lassen, bevor ihr sie genießt.
- Ich bewahre sie anschließend in einem luftdichten Container ebenfalls in der Gefriertruhe auf. Ihr könnt sie aber auch im Kühlschrank aufbewahren.
Anmerkungen
– Anstatt selbst gemachter Schokolade, kann man ganz einfach mind. 70% Zartbitterschokolade verwenden. Im Bio-Markt bekommt man die meistens nur mit Rohrzucker. Achtet darauf, dass „Rohrzucker“ nicht als erste Zutat gelistet ist.
Alternativ kann man Bio-Schokolade von beispielsweise iChoc, Ombar oder Lovchock verwenden.
– Wenn ihr eure eigene Schokolade macht, dann habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sie besser verwenden kann, wenn man sie einmal zubereitet, auf Backpapier komplett dünn verteilt und komplett erkalten lässt, bevor man sie verarbeitet. Es macht also Sinn, die Schokolade zuerst zuzubereiten und dann erst die Pralinen zu machen. Wenn ihr sie auf Backpapier erkalten lasst, dann brecht sie wieder klein, bevor ihr sie erneut im Wasserbad erhitzt.
– Beim Wasserbad achtet darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist. Man sollte Schokolade eigentlich nur über 38 Grad Celcius erhitzen. Also lieber langsam, aber sicher schmelzen lassen.
– Die restliche Schokolade kann einige Monate luftdicht verschlossen im Kühlschrank gelagert werden.
– Wer keine Mini-Muffin-Form oder Förmchen hat, der kann auch einfach Kugeln draus machen. Dafür einfach die Nussmus-Kugeln in die Schokolade tuncken. Bei der selbstgemachten müsst ihr dies zweimal machen, da die Schokolade sehr dünnflüssig ist.
Guten Appetit!
Jules
Liebe Lynn,
vielen lieben Dank für dieses – mal wieder – grandiose Rezept!!! Die Pralinen waren super lecker und schnell weg 😀 Sowohl deine Rezepte auf deinem Blog als auch in deinen Büchern bereichern mein Essensstil enorm!
Vielen lieben Dank dir!
Liebe Grüße
Julia
Liebe Lynn!
Ich finde deine Rezepte großartig und habe schon einige ausprobiert. Vielen Dank für die tollen Inspirationen!!
Ich freue mich schon sehr auf dein Kochbuch undcwrrde es auf alle Fälle kaufen.
Deine Orangen Granola ist fester Bestandteil meines Frühstücks geworden (und stimmt, zum zwischendurch knuspern ist es ebenfalls bestens geeignet!). Ich liebe die Nussmus Pralinen! Und dein Quinoa Rezept! Und eigentlich alle.????
Liebe Grüße,
Julia
Lynn
Hallo liebe Julia,
hach, so lässt sich ein Montag doch prima starten! Die Sonne scheint und meine Leser schaffen es mal wieder, mich verlegen zu machen. Ich danke dir von Herzen und hoffe, dass euch das Buch genauso gut gefällt wie die Rezepte auf dem Blog.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Ela
Die sehen sehr lecker aus! ich mache solche Pralinen auch gern mit Erdnussbutter. Warum das Rezept gesund sein soll, erschließt sich mir aber nicht – da ist sehr viel Zucker / Ahornsirup drin, Schokolade und Nussmus ist auch sehr fetthaltig. Es muss ja nicht immer alles „gesund“ sein 😉
Liebe Grüße,
Ela
Lynn
Hallo ela,
das sehe ich etwas anders. Es muss ja nicht alles was Fette enthält ungesund sein ;-). Es kommt ja auxh immer drauf an, wie man gesund definiert. Vielleicht als reueloses genießen? Natürlich wäre ein Salat mit Linsen vielleicht gesunder, aber Nussmus enthält beispielsweise gute Fette und Proteine und selber gemachte Schokolade Antioxidantien.
Aber natürlich hast du recht: es sind immer noch Süßigkeiten nur eben nicht so ungesund wie viele andere süße Dinge.
Liebe Grüße,
Lynn
Eileen
Man hat halt definitiv den Vorteil von „Selbst gemacht“, d.h. du hast keine Konservierungs- oder Zusatzstoffe im Essen.
Nina
hallo, klingt lecker. wie viel gekaufte schokolade muss ich denn verwenden? gruss
, nina
Lynn
Hallo Nina,
Du brauchst ca. 200g gekaufte Schokolade.
Liebe Grüße,
Lynn
Janka
Hallo liebe Lynn, ich muss zugeben ich schiebe mir gerade einen Löffel nach dem anderen von Erdnussmus und Mandelmus in mich rein! ???? liegt aber vermutlich auch daran, dass ich gerade einen kleinen Zwerg stillen muss! ???? ich freue mich sehr über so ein tolles Rezept, ich werde sie hoffentlich bald mal nachmachen! Auch deine tollen Weisheiten liebe ich immer sehr! ???? ganz liebe Grüße von Janka (die sich so ewig nicht mehr gemeldet hat)????
Antje
Hallo Lynn, danke für das tolle Rezept. Das werde ich ausprobieren. Und ich freue mich schon sehr auf dattelfreie Energiekugeln, denn ich vertrage keine Trockenfrüchte und leider sind immer alle Rezepte mit Datteln.
Viele Grüße, Antje
Tanja
Hallo Lynn, vielen lieben Dank für dieses tolle Rezept. Ich werde mir auf jeden Fall mal Schokolade kaufen und das ausprobieren. Und wenn es gut gelingt, wage ich mich mal an selbstgemachte Schokolade.
Lynn
Hallo Tanja,
wie schön, das freut mich total! Genau, geh gerne erstmal auf Nummer sicher. Obwohl es eigentlich ganz leicht ist mit der selbstgemachten Schokolade.
Liebe Grüße,
Lynn
Verena
Hallo Lynn,
boah das klingt aber wirklich lecker 🙂 Ich glaube da werde ich diese Woche wohl mal einige Zeit in der Küche verbringen 🙂 Reeses habe ich noch nie gegessen, aber schon oft gehört, dass die so lecker sein sollen.
Danke für das tolle Rezept.
LG Verena
Eileen
Liebe Lynn,
hättest du eventuell noch einen Link zu der Backform? Danke schönmal und Viele Grüße
Lynn
Hallo Eileen,
die hab ich – ganz verrückt – hier in Lüneburg im Einzelhandel-Geschäft meines Vertrauens gekauft. Meine ist von der Marke Birkmann. Wenn du Mini-Muffin-Form online suchst, dann findest du sicher etwas.
Liebe Grüße,
Lynn
Eileen
Liebe Lynn, danke für deine schnelle Antwort!
Von Birkmann habe ich das leider nicht gefunden,.. Habe mir nun diese hier bestellt :-):
https://www.amazon.de/Kaiser-Inspiration-Muffinform-Standardgröße-antihaftbeschichtet/dp/B004YIUJ46/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1531812806&sr=8-6&keywords=cupcake+form
Liebe Grüße
Eileen
Lynn
Hallo Eileen,
das ist aber eine Standard-Größe oder? Ich habe eine Mini-Form, damit die Pralinen schön klein werden.
Liebe Grüße,
Lynn
Eileen
So eine tolle Idee, danke, dass du auch so viel ausprobiert hast, werde mir mal diese Förmchen bestellen.