Dieses Hirseporridge ist eine schöne Alternative zum typischen Haferbrei. Hirse enthält sättigende pflanzliche Proteine, sie ist von Natur aus glutenfrei, für Diabetiker geeignet und auch recht günstig. Im Herbst und Winter ist dieses Gericht mein liebstes Frühstück. Gerne auch abwechselnd mit warmen Äpfeln.
Warmes Frühstück laut Ayurveda und TCM
Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ein großer Fan der TCM und der ayurvedischen Ernährungslehre. Zwar haben beide unterschiedliche Ansätze, doch eine von vielen Gemeinsamkeiten ist die Empfehlung, morgens schon warmen Getreidebrei zu essen. Laut Ayurveda ist Getreidebrei am Morgen sehr gut bekömmlich, da er leicht verdaulich ist und nicht zu schwer im Magen liegt. Das Dünsten der Früchte reduziert deren Säure und macht sie somit für den Magen besser abbaubar.
Laut TCM baut warmer Getreidebrei am Morgen das Qi auf (Lebensenergie), es stärkt den Verdauungstrakt und das Immunsystem, gibt langanhaltende Energie und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, die er den Tag über braucht. Für mich sind das alles sehr schöne Gründe, morgens warm zu essen.
Wieso ist Einweichen so gesund?
In letzter Zeit bin ich auch wieder richtig gut im Einweichen meines Getreides geworden. Ja, ich weiß. Einweichen ist lästig, denn es bedarf einer gewissen Planung und passt nicht zum westlichen, stressigen und spontanen Lebensstil. Viele Menschen finden es deshalb richtig doof. Doch wenn es um die Gesundheit geht, ist dieser Zubereitungsschritt wirklich ein guter, einfacher und günstiger Trick, wie man dem Körper schnell etwas Gutes tun kann. Lasst mich mal versuchen, euch von den Vorteilen dieser Technik zu überzeugen.
Das Einweichen von Hülsenfrüchten (z. B. Kichererbsen, Bohnen, Linsen) und Getreidesorten (z. B. Hirse, Reis oder Dinkel), macht diese für unseren Körper bekömmlicher. Jeder Keimling enthält nämlich die sogenannte Phytinsäure, die ihn vor dem verfrühten Keimen schützt. So positiv die Phytinsäure für das Korn auch sein mag, im menschlichen Körper kann sie die Aufnahme von Mineralstoffen wie Calcium und Spurenelementen wie Zink vermindern.
Das Kochen von Linsen und Co. reduziert die Phytinsäure, aber es zerstört sie nicht komplett. Durch das Einweichen über Nacht kann man sie allerdings auf ein Minimum reduzieren. Zusätzlich reduziert sich die finale Kochzeit durch das Einweichen ebenfalls enorm. Bei Bohnen und Linsen kann es die Kochzeit um etwa eine halbe Stunde reduzieren. Man schenkt sich also eine halbe Stunde Zeit ganz ohne Aufwand.
Solltet ihr also schon wissen, dass es morgen einen Eintopf mit Reis oderr Quinoa oder eine Linsensuppe gibt, dann versucht nächstes Mal daran zu denken, es kurz vor dem Schlafengehen mit Wasser zu bedecken. Es dauert keine zwei Minuten und macht einen großen Unterschied.
Hirse – nährstoffreich, glutenfrei und lecker
Bleibt noch die Frage: warum Hirseporridge? Da ich mir normalen Haferbrei irgendwie gerade über gegessen habe, brauchte ich mal eine Alternative. Hirseporridge hatte ich mal auf einer ayurvedischen Kur probiert und fand es sensationell. Hirse enthält in etwa die gleiche Menge an pflanzlichen Proteinen wie Haferflocken und darüber hinaus auch eine sehr gute Menge an pflanzlichem Eisen. Sie ist obendrein von Natur aus glutenfrei, für Diabetiker geeignet und auch recht günstig. Ab und zu anstatt Haferbrei mal Hirsebrei zu essen, ist also eine schöne Abwechslung.
Zum bekömmlichen Hirseporridge gibt es bei mir dann noch diverse Toppings, die den Körper noch einmal so richtig mit Nährstoffen versorgen. Gedünstete Birnen zum Beispiel. Dazu passen z. B. Haselnussmus und geröstete Haselnüsse sehr gut (oder andere Nüsse oder Nussmus-Sorten). Doch auch Ölsaaten wie geschrotete Leinsamen oder Kürbiskerne sind eine prima Ergänzung. Nutzt da einfach, was ihr im Vorratsschrank findet.
Ich hoffe, euch schmeckt dieser Hirsebrei genauso gut wie mir. Es ist vielleicht auch mal eine schöne Abwechslung zum Haferporridge. Solltet ihr das Rezept ausprobiert haben, freue ich mich über eine Verlinkung auf Instagram @heavenlynnhealthy.
Viel Freude mit dem Rezept.
Eure Lynn
DruckenHirseporridge mit warmen Birnen
- Vorbereitungszeit: 10
- Kochzeit: 20
- Gesamtzeit: 30 Minuten
- Portionen: 4 1x
Zutaten
- 200 g Goldhirse
- 400 ml Wasser
- 2 Datteln, entsteint und kleingeschnitten
- 1 TL (natives) Kokosöl
- 2 Birnen
- 200 ml (glutenfreie) Hafermilch
- 1 TL Ceylon-Zimt
- ¼ TL Kardamom
- 1 Prise Meer- oder Steinsalz
- 1 gute Prise Vanillepulver (oder Inhalt ½ Vanilleschote)
- Etwas Ahornsirup oder Honig (optional)
Optionale Toppings
- Haselnussmus oder Mus nach Wahl
- Geschälte Hanfsamen
- Geröstete Haselnüsse
- Ölsaaten oder Kerne nach Wahl
Anleitungen
- Die Hirse am Abend vorher komplett mit Wasser bedecken und über Nacht einweichen. Der Schritt kann weggelassen werden, das Einweichen macht die Hirse aber bekömmlicher.
- Am nächsten Morgen die Birnen waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Die eingeweichte Hirse gut waschen und mit dem frischen Wasser und den kleingeschnittenen Datteln in einen Topf geben. Einmal aufkochen und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Parallel etwas Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und die Birnenstücke darin auf niedriger Hitze erwärmen.
- Nach ca. 5 Minuten die Hafermilch zur Hirse geben und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Zwischendurch immer wieder gut umrühren, damit nichts ansetzt und ggf. mehr Hafermilch dazugeben.
- Die Gewürze ins Porridge rühren und ggf. mit etwas Ahornsirup, Honig oder Süße eurer Wahl nachsüßen. Mir reicht allerdings die Süße der Datteln und der Hafermilch.
- Die Hirse vom Herd nehmen und mit den warmen Birnen und beliebigen Toppings genießen.
Anmerkungen
- Das Einweichen der Hirse macht sie bekömmlicher. Ich vergesse es auch oft, sie abends einzuweichen und mache es dann meistens direkt nach dem Aufstehen, vor dem Sport oder Spaziergang. Selbst eine halbe Stunde Einweichzeit ist besser als keine.
- Anstatt der Birnen können natürlich auch Äpfel oder gefrorene Beeren verwendet werden.
- Die Toppings sind absolut optional. Ebenso die Datteln zum Süßen. Wer keine Datteln mag, kann auch Aprikosen oder Feigen verwenden oder auch mit Süßungsmitteln wie Honig, Ahornsirup oder Reissirup arbeiten.
- Die obige Menge reicht für zwei Personen für zwei Tage. Die gekochte und abgekühlte Hirse fülle ich in eine Glasbox und erwärme sie am nächsten Morgen einfach kurz mit etwas Hafermilch oder Wasser im Kochtopf, während ich die Birnen, Äpfel oder Beeren zubereite.
- Toppings sind prima, um eurem Frühstück noch mehr Nährstoffe zu verleihen. Außerdem empfinde ich es als angenehm, neben der weichen Hirse noch etwas Knuspriges, wie z. B. Haselnüsse, in meinem Porridge zu finden.
Maria
Hallo Lynn,
danke für das tolle Rezept! Ich koche mich gerade mal wieder quer durch deinen Blog, das bringt mir so viel Entspannung am Wochenende 🙂
Ich habe leichte Schwangerschaftsdiabetes und da sind deine Rezepte wirklich deal! Das Porridge habe ich auch schon mit weißem Quinoa ausprobiert, schmeckt auch sehr lecker.
Liebe Grüße
Maria
Marisa
Sehr lecker und ne willkommene Abwechslung zu Haferflocken 🙂 Danke für das Rezept
Anne
Hallo Lynn,
ich habe mir das Hirseporridge heute zum Mittagessen gemacht. 150g Hirse. Das waren zwei schöne große Teller voll. Ich bin von Natur aus ein guter Esser und nehme zur Zeit ungewollt (!) durchs Stillen meines Kindes immer mehr ab. Mir hat es ganz hervorragend geschmeckt. Leider habe ich nach ca. 2 Stunden schon wieder Hunger… hätte gleich mehr kochen sollen, denn jetzt habe ich keine eingeweichte Hirse mehr.
Ich werde es auf jeden Fall wieder kochen!
Liebe Grüße
Anne
Ella
Super lecker und wärmend
Andrea
Liebe Lynn
Habe mir den Hirseporridge auch gekocht, doch erwar etwas bitter? Kann es sein, dass die Hirse schon etwas alt war? Eingeweicht hatte ich die Hirse?
Sonst schmeckte es super und ich bin ein grosser Fan von deinen Rezepten!
Noch eine Frage zum Einweichen: werden nicht auch gute Sachen aus demGgetreide ausgeschwemmt wenn man es einweicht?
Danke und liebe Grüsse
Andrea
Lynn
Liebe Andrea,
da tippe ich tatsächlich, dass die Hirse nicht mehr gut war. Ich koche das Gericht nun seit fast 4 Jahren und hatte das ehrlich gesagt noch nie. Am Einweichen kann es also nicht liegen. Durch das Einweichen werden die enthaltenen Nährstoffe viel besser aufgenommen, man braucht also keine Angst zu haben, dass dadurch Nährstoffe verloren gehen.
Viele Grüße,
Lynn
Senta
Hallöchen, das kann daran liegen, dass einige wenige ungeschälte Hirsekörnchen dabei waren. Die Schale ist nämlich sehr bitter und da können schon mal 10 Körner das ganze Essen stören. Ich lese sie deshalb immer vorher kurz, die goldenen glänzenden Schalen fallen meist sehr gut auf. Liebe Grüße:) und ja, es ist lecker =D
Tanja Brandenburger
Ach,wie lecker! Bei mir gibt es heute Dinkelbrei mit gedünsteten Birmen und gerösteten Walnüssen ,sehr ähnlich also,aber mit Hirse werde ich unbedingt mal nachmachen!
Vielen Dank für die Inspiration!
Liebe Grüße Tanja
Janina
Hallo Lynn,
Danke für das Rezept, ich habe es schon ein paar Mal gemacht.
Ich habe eine Frage zum Einweichen: Ist es auch sinnvoll Buchweizen über Nacht einzuweichen?
Liebe Grüße
Janina
Lynn
Hallo Janina, ja, absolut!
Ulrike
Vielen lieben Dank für dieses tolle Rezept, Lynn! Es hat mir super gut geschmeckt 🙂
Amélie
Hallo Lynn,
ist das richtig, dass die Hirse mit 400 ml Wasser aufgekocht wird? Und dann nochmal 200 ml Hafermilch dazukommen?
Liebe Grüße
Lynn
Genau 🙂
Sharine
Liebe Lynn, ich muss gerade aus gesundheitlichen Gründen meine Ernährung komplett umstellen und was springt mir heute am ersten Tag der Umstellung ins Auge? Dein himmlisches Rezept. Ich fühle mich gerade wunderbar genährt, zufrieden und glücklich mit einem wohlig-warmen Gefühl im Bauch, besser hätte mein Start in die neue Ernährung nicht sein können. Danke!
Lynn
Liebe Sharine,
das freut mich wirklich sehr. Ganz viel Erfolg bei deiner Umstellung – ich hoffe, es geht dir damit bald besser.
LG
Lynn
Petra
Liebe Lynn
Welches vanillepulver verwendest du?
Und noch eine Frage, hast du vielleicht einen Podcast, den man hören kann?
Liebe Grüße
Petra
Lynn
Liebe Petra,
ich nutze meistens das von Aust und Hachmann, weil es sich so praktisch dosieren lässt. Es hat einen stolzen Preis von 15 Euro, damit kommen wir aber locker 1/2 Jahr hin. Sonst empfehle ich die kleinen sachets von DM mit reiner Bourbon-Vanille (nicht Vanillezucker).
Ach ja, und einen Podcast habe ich leider nicht. Hatte es immer vor, aber da gefühlt jeder Blog einen Podcast hat, habe ich es nie durchgezogen (obwohl ich sogar das Equipment dazu gekauft habe :D).
Liebe Grüße,
Lynn
Isabelle
Liebe Lynn
Habe mir eben dein Hirseporridge gemacht, als kleinen Nachmittagssnack und bin einfach begeistert. Vor allem mit der Kombination aus Birnen, Hafermilch und Kardamom will man sich nur noch einkuscheln und bekommt ein wohliges Herbst-Gefühl. Vielen Dank!
Lynn
Liebe Isabelle,
das freut mich riesig. Schön, dass es dir geschmeckt hat!
Liebe Grüße,
Lynn