Natürlich braucht die Welt nicht noch ein Rezept für eine Kürbissuppe, das ist mir schon klar. Doch haben wir diese Version jetzt bereits viermal in den letzten Wochen gemacht und das soll schon etwas heißen. Letztes Jahr habe ich komischerweise so gut wie keine Kürbissuppe mehr gekocht, weil ich sie mir irgendwie übergegessen hatte. Diese Variante hat das zum Glück wieder geändert, sodass ich mich jeden Samstag freue, einen neuen Kürbis für diese Suppe zu kaufen.
Meiner Meinung nach fangen die besten Suppen übrigens im Ofen an. Dadurch enthält man himmliche Röstaromen und der Kürbis und die Zwiebeln werden schön karamellisiert. Danach muss man alles nur noch in den Mixer geben und schon hat man eine nährende und gesunde Mahlzeit gezaubert. Diese Kürbissuppe ist also perfekt für alle, die wenig Zeit haben, nicht lange in der Küche stehen möchten und trotzdem eine ausgewogene Mahlzeit kochen möchten. Wenn ihr euch davon angesprochen fühlt, lest gerne weiter oder scrollt direkt runter zum Rezept.
Während ich das hier schreibe, ist es übrigens früher Morgen. Es ist der erste bewölkte Tag nach dem Superwetter im September und ich merke, wie ich richtig bereit bin für den Herbst. Ich kann’s kaum erwarten in meine Pullis zu schlüpfen, Chai auf dem Sofa zu trinken und meine Lieblingsserien noch einmal anzugucken. Ja genau, noch einmal. Ich bin nämlich voll der Typ, der Filme und Serien hundertmal schauen kann, weil es mir ein wohliges Gefühl gibt. Hoch im Kurs sind gerade wieder Virgin River und Chesapeak Shores auf Netflix und natürlich Gilmore Girls und Harry Potter. Das sind meine ultimativen Hilfsmittel gegen den Herbst- und Winterblues. Bin ich da die einzige oder geht es euch auch so?
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Kürbis eine der gesündesten Herbstgemüsesorten ist. Er steckt voller Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und dort zum Beispiel für ein intaktes Immunsystem und eine gute Sehkraft benötigt wird. Um noch etwas mehr Nährstoffe und Geschmack in meine Suppen und Eintöpfe zu integrieren, garniere ich diese gerne mit grünem Blattgemüse. Mangold, Spinat, Grünkohl, Schwarzkohl, Rote-Bete-Blätter, Wildkräutersalat – all diese Lebensmittel zählen zu den gesündesten Herbst- und Wintersorten überhaupt. Sie decken so gut wie das gesamte Spektrum an essentiellen Mineralstoffen und Spurenelementen ab und enthalten natürlich auch viele Vitamine. Besonders hervorzuheben ist der Gehalt an Eisen in Kombination mit Vitamin C.
Wer mehr Eisen in die pflanzliche Ernährung integrieren möchte, sollte mindestens einmal die Woche, besser noch einmal am Tag, grünes Blattgemüse zu sich nehmen. Deshalb kaufe ich am Wochenende immer eine große Menge an Mangold oder Wildkräutersalat, die ich in einem luftdichten Container aufbewahre. Im Laufe der Woche gebe ich dann immer eine Handvoll Blattgrün zu meinen Gerichten dazu. In Suppen, Eintöpfen oder Pastasaucen nach Ende der Kochzeit, in Gemüsepfannen brate ich es kurz mit an und in Salaten esse ich es natürlich roh. Einfacher geht gesunde Ernährung wirklich nicht.
Diese Kürbissuppe wird durch die Zugabe von Salbei und Chili besonders aromatisch. Salbei hat sich in den letzten Jahren sowieso zu meinem Lieblingskraut entwickelt. Ob ich jemals wieder eine Kürbissuppe ohne Salbei kochen werde, ist mehr als fraglich. Dass Kürbis und Kokosmilch quasi unzertrennlich sind, brauche ich wahrscheinlich auch nicht mehr zu erwähnen. Ich kann mich zumindest nicht mehr dran erinnern, wann ich zuletzt eine Kürbissuppe ohne Kokosmilch gegessen habe.
Falls ihr dieser Kürbissuppe eine Chance gebt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Wenn ihr lieber bei eurem Rezept bleibt, dann kann ich das auch verstehen. Jede Familie hat ja so ihr ganz persönliches Kürbissupperezept.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Eure Lynn
DruckenKürbissuppe mit Salbei und Chili
- Vorbereitungszeit: 5
- Array: Array
- Kochzeit: 40
- Gesamtzeit: 45 Minuten
- Portionen: 4 1x
Zutaten
- 800–900 g Hokkaidokürbis
- 100 g Karotten
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1–2 EL Olivenöl
- Meer- oder Steinsalz und Pfeffer nach Geschmack
- ca. 2 cm Ingwer
- 4–5 Salbeiblätter, ggf. mehr nach Geschmack
- 1/4 TL Chiliflocken (mehr nach Geschmack)
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Koriander, gemahlen
- 1 TL Kreuzkümmel (optional)
- 800 ml-1 Liter Wasser
- 1–2 EL Gemüsebrühepaste
- 1 Dose (400 ml) Kokosmilch
- 1 Limette
- 1 Handvoll Mangold
Anleitungen
- Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen.
- Das Gemüse gut waschen, in mundgerechte Stücke schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Zwiebel und Knoblauch schälen, die Zwiebel in grobe Stücke schneiden und beides mit aufs Blech legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen (siehe Anmerkungen). Alles ca. 30-35 Minuten backen, bis das Gemüse gut durch und leicht gebräunt ist. Den Ingwer in Streifen schneiden und 5 Minuten vor Ende der Kochzeit dazugeben.
- In der Zwischenzeit den Mangold gut waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Den Inhalt des Blechs zusammen mit dem Salbei, Gewürzen, erst einmal einem Liter Wasser, Gemüsebrühepaste und Kokosmilch entweder im Topf oder in einem hitzebeständigen Mixer fein pürieren. Nach und nach mehr Wasser (und natürlich auch Gemüsebrühepaste) dazugeben, bis die Suppe eure gewünschte Konsistenz erreicht hat. Einmal probieren, wenn es noch nicht genug nach Salbei schmeckt, dann noch ein paar Blätter mitpürieren.
- Die Suppe erneut erhitzen, mit Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Mangold und frischem Brot servieren.
Anmerkungen
- Ich mache meine Gemüsebrühepaste selbst nach diesem Rezept. Wenn ihr keine habt, könnt ihr einfach anstatt Wasser Gemüsebrühe verwenden oder gekörnte Brühe verwenden.
- Wie viel Flüssigkeit ihr benötigt, hängt davon ab, wie cremig oder sämig ihr eure Suppe haben möchtet. Deswegen lieber erst einmal weniger Wasser bzw. Gemüsebrühe dazugeben und den Anteil dann nach und nach erhöhen.
- Da dieses Rezept spontan entstanden ist, habe ich die Gewürze erst nach dem Rösten des Gemüses mit püriert. Das war super lecker, aber ihr könnt die Gewürze natürlich auch mit dem Gemüse im Ofen rösten. Auch den Salbei könnte man mit etwas Öl bestreichen und kurz vor Ende der Röstzeit kurz in den Ofen geben. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Barbara
Liebe Lynn,
das ist einfach die weltallerbeste Kürbissuppe. Seitdem du das Rezept veröffentlicht hast, kommt mir keine andere Kürbissuppe mehr in den Topf.
Während ich den Kommentar schreibe, esse ich gerade einen Teller der ersten Portion in diesem Jahr :-).
Danke für dieses und die vielen tollen anderen Rezepte
Barbara
Oezen Gider
KÖSTLICH! Habe noch Salbeiblätter in Butter geröstet und auf dem Teller über die Suppe gegeben.
Lynn
Das freut mich sehr :).
Kirstin Rusner
Liebe Lynn,
die Suppe ist wirklich so unglaublich lecker. Sehr besonders, wie alle deine Rezepte.
Claudia Kater
Liebe Lynn,
ich probiere mich schon seit einiger Zeit durch deine Rezepte (habe dich auf Instagram entdeckt) und bin sehr begeistert. Diese Kürbissuppe war jedoch das absolute Highlight auch und vor allem bei meiner Familie. Habe es mit den Grünkohlchips aus deiner anderen Kürbissuppe probiert und alle waren glücklich. Danke für deine tollen Rezepte. Deine Kochbücher stehen schon auf meiner Wunschliste für Weihnachten!!
Alles Liebe und vielen Dank für die ganzen Genüsse die wir durch dich erfahren!
Claudia
Sa
Direkt von Null auf die 1 in die Charts der leckersten Kürbissuppe eingestiegen bei mir!!! Vielen Dank ????
Doris Franz
Super super super, beste Kürbissuppe aller Zeiten!
Lynn
Liebe Doris,
das macht mich überglücklich!
Alles Liebe,
Lynn
Astrid
Hi Lynn,
hast du einen Favoriten bei Chiliflocken? 🙂
Danke & LG
Astrid
Kerstin
Das ist ab jetzt meine Lieblingskürbissuppe. Super lecker! Ich bin nicht der allergrößte Kubissuppenfan… aber die war wirklich, wirklich lecker!!! Vielen Dank für das tolle Rezept!
anja
hallo lynn, nur damit ich es richtig verstehe , du gibst den kürbis mit in den backofen, oder? vielleicht noch ein tipp… ich koche viel mit kokosmilch, hab jetzt kokosmilchpulver für meine küche entdeckt… kein dosen mehr, keine verschwendung. funktioniert wie milchpulver .. man kann es selber anrühren! liebe grüße aus hannover!!!!
Lynn
Ja genau, der Kürbis wird im Ofen geröstet.
Cooler Tipp mit dem Kokosmilchpulver, ich habe das auch schon ausprobiert und fand es nicht ganz so überzeugend leider. Aber vielleicht muss ich dem noch einmal eine Chance geben.
LG
Lynn
Brigitte
Liebe Lynn,
das ist die beste Kürbissuppe – ever. Super lecker – und man hat ein wohliges Gefühl im Bauch.
Danke für das Rezept.
L G Brigitte
Lynn
Liebe Brigitte,
ach wie schön! Das freut mich so sehr!
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Lynn
Jenny
Liebe Lynn, von welcher Marke sind denn deine tollen Suppenschalen?
Lynn
Liebe Jenny,
das sind Urlaubsmitbringsel aus Portugal. Kann dir leider keine Marke nennen, weil keine draufsteht. Tut mir Leid! Aber Bianca von Oh So Yay (einfach googlen) macht wunderschöne handgemachte Keramik.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Jette
Hallo Lynn,
gibt es einen bestimmten Grund, warum die Gewürze und der Salbei erst nach dem Backen, direkt vor dem Pürieren dazugegeben werden? Das Aroma entfaltet sich doch erst richtig, wenn sie (mit Öl) erhitzt werden…
Viele Grüße und einen schönen Herbst,
Jette
Lynn
Liebe Jette,
du kannst sie auch mit dem Gemüse rösten, aber bei uns war das auch so aromatisch genug :). Da gibt’s ja kein richtig oder falsch.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Manuela
Liebe Lynn, jetzt konkurrenzierst Du Dich schon selbst mit Deinen Kürbissuppenrezepten 🙂 Deine „Lieblingskürbissuppe mit Grünkohl-Chips“ mache ich jede Woche. Weil sie süsslich ist, schmeckt sie auch meinem Anti-Gemüse-Mann. Ich werde das neue Rezept aber sehr gerne ausprobieren. Danke für Deine super tollen Rezepte, die einem in diesen stürmischen Zeiten ein bisschen Halt geben. Herzlich, Manuela
Lynn
Liebe Manuela,
ha, das stimmt! Aber man entwickelt sich ja auch weiter mit den Jahren und deswegen finde ich das gar nicht so schlimm ;-).
Alles Liebe,
Lynn