Eintöpfe sind meine Rettung im Herbst und Winter. Sie gehen einfach immer und eigentlich halte ich mich selbst selten an konkrete Rezepte. Meistens schaue ich einfach, was vorrätig ist und mixe dies nach Lust und Laune mit verschiedenen Kräutern, mal Kokosmilch, mal pflanzlicher Sahne, mal Suppennudeln, mal Quinoa – eigentlich gibt es bei uns selten einen Eintopf zweimal.
Eintöpfe haben nämlich so unglaublich viele Vorteile. Sie sind zum Beispiel eine prima Möglichkeit, pro Tag wirklich auf seine mindestens drei verschiedenen Gemüsesorten zu kommen. Dann sind sie wirklich kostengünstig, besonders, wenn man saisonales Gemüse verwendet. Man kann hier auch prima mit unterschiedlichen Proteinarten spielen. Ich mag tatsächlich richtig gerne Räuchertofu im Eintopf, weil er dann so richtig deftig schmeckt, aber auch Quinoa, Bohnen, Kichererbsen oder Linsen sind sättigende Eiweißquellen.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Kartoffeln zu Unrecht einen schlechten Ruf haben. Das liegt vor allem daran, dass sie in der westlichen Ernährung vermehrt nur noch als frittierte Pommes oder Chips auftauchen. Gekocht, wie hier im Eintopf, sind sie aber eine gesunde und sättigende Stärkebeilage.
… Räuchertofu eine hochwertige Eiweißquelle ist, was besonders für Menschen interessant ist, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Durch das Raucharoma schmeckt dieser Tofu auch überhaupt nicht fad oder langweilig. Bei meinen Jungs ist er deshalb sehr beliebt.
… Grün- oder Palmkohl DAS Wintergemüse sind. Ich weiß, Palmkohl ist in Deutschland noch schwer zu kriegen, aber Grünkohl bekommt ihr überall. Er wird nicht umsonst Superfood genannt, denn er verfügt über eine extrem hohe Nährstoffdichte. Wenn man ihn, wie die Deutschen es gerne tun, nicht gerade zu Tode kocht, verfügt er über reichlich Vitamin C und K und enthält Mineralstoffe wie Eisen oder Calcium. Ich blanchiere ihn deshalb wirklich nur kurz zu Ende der Garzeit, um möglichst viele Vitamine zu erhalten.
Viel Freude beim Ausprobieren!
Eure Lynn
DruckenDeftiger Kartoffel-Räuchertofu-Eintopf
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 20
- Gesamtzeit: 40 Minuten
- Portionen: 4 1x
Zutaten
- 600 g Kartoffeln
- 2 Karotten
- 1 Paprika (optional)
- 1 Lauch
- 1 große Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Chakalaka-Gewürz (Alternativen siehe Anmerkungen)
- 2 EL Paprikapulver, gerne geräuchert, wenn ihr mögt
- 1/2 TL Cayennepfeffer (optional)
- 200–250 g Räuchertofu
- 1,4 Liter Gemüsebrühe
- 2 Lorbeerblätter (optional)
- 100 g Grünkohl oder Palmkohl
- 100 ml pflanzliche Sahne, z.B. Hafer- oder Sojasahne
- Meer- oder Steinsalz und Pfeffer
- 1 Zitrone
- frische Kräuter wie Petersilie, Dill oder Oregano (optional)
Anleitungen
- Die Kartoffeln schälen und würfeln, die Karotten in Halbmonde schneiden, die Paprika entkernen und würfeln, den Lauch in grobe Ringe schneiden, die Zwiebel schälen und würfeln, den Tofu würfeln und alles beiseitestellen.
- Die Zwiebel in etwas Olivenöl in einem großen Topf anbraten, bis sie glasig ist. Den Knoblauch pressen und gemeinsam mit den Gewürzen zu den Zwiebeln geben. Alles ca. 3-5 Minuten anbraten, bis sich die Aromen entfalten. Den Tofu dazugeben und ebenfalls kurz mit anbraten.
- Kartoffeln, Karotten, Paprika und Lauch mit in den Topf geben und ein paar Minuten mit andünsten. Anschließend mit Gemüsebrühe ablöschen und alles zum Kochen bringen. Die Lorbeerblätter dazugeben und auf mittlerer Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Circa eine Kelle der Kartoffeln und ein wenig Brühe abnehmen, fein pürieren und zurück zur Suppe geben (das macht sie schön cremig).
- In der Zwischenzeit den harten Stiel vom Grün- oder Palmkohl entfernen und die Blätter in mundgerechte Stücke zupfen. Mit zur Suppe geben und erneut ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis der Grünkohl weich ist.
- Abschließend die Sahne unterrühren, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und optional mit frischen Kräutern servieren.
Anmerkungen
- Chakalaka ist eine südafrikanische Gewürzmischung mit Paprika, Kurkuma und Korianderkraut. Ich verwende dieses Gewürz von Sonnentor. Wenn ihr es nicht vorrätig habt, nutzt einfach etwas mehr Paprikapulver, 1/2 TL Kurkuma, 1/2 TL Koriander und etwas Chili.
- Wer lieber bei heimischen Kräutern bleiben möchte, kann die Suppe mit etwas geräuchertem Paprikapulver, 1 TL Oregano, 1 TL Thymian und/oder 1 TL Kräutern der Provence würzen.
- Lässt sich dieser Eintopf gut einfrieren? Ja, sehr gut sogar. Er enthält keine Zutaten, die nach dem Auftauen zu matschig werden. Die Kartoffeln könnten etwas sämig werden, aber das stört mich nicht.
Lena
Tofu und ich sind erst spät Freunde geworden… der Eintopf war so unglaublich lecker, wir (Mann, Kind, ich) haben alles aufgegessen. Danke für das tolle Rezept.
Lena
Stephie
Liebe Lynn,
wir haben das Rezept heute nachgekocht. Sooo lecker. Vielen Dank dafür. Auch wenn ich zugeben muss, dass der Kürbis weg musste, also habe ich den anstelle der Kartoffeln verwendet. Solltest Du mal ausprobieren
Und wir hatten noch geröstete Walnüsse von gestern – die passten auch super.
Viele Grüße aus Hamburg
Stephie
Isa
Unfassbar lecker und wärmend, genau das Richtige bei schlechtem Regenwetter!
Vielen Dank für ein neues geniales Essen, das es jetzt im Winter noch öfters geben wird! Die schlaflose Nacht mit unseren Zwillingen ist jetzt schon wieder etwas gutgemacht 🙂
Julia
Was für eine unfassbar leckere Kombination! Die wärmenden Gewürze, der kräftige Räuchertofu und die cremige Brühe haben sogar meinen Freund überzeugt. Das wird es definitiv bald wieder bei uns geben.