Anfang der Woche hatte ich diese Rhabarber-Muffins bereits angekündigt, doch leider habe ich erst gestern das Rezept geknackt. Drei Versuche hat’s gebraucht, doch jetzt sind sie perfekt. Falls ihr sie also am Osterwochenende backen wollt, habt ihr ja noch morgen, um alles dafür einkaufen zu gehen. Nachdem ich gerade den vierten Muffin verdrückt habe, kann ich auch mit echter Überzeugung sagen: die sind richtig lecker! Nicht zu süß, nicht zu sauer. Und eine lockere Konsistenz haben sie auch.
Nachdem ich die die finalen und fürs Foto vorgesehenen Muffins gestern aus dem Ofen geholt habe, habe ich mich aber etwas geärgert. Ich habe leider den Sesam in und auf den Muffins vergessen. Wie ich in diesem Beitrag über Rhabarber bereits erzählt habe, ist es ratsam, Rhabarber immer mit calciumreichen Lebensmitteln zu kombinieren. Sesam ist deshalb der perfekte Rhabarber-Partner in crime. Also denkt euch einfach den Sesam auf diesen dennoch ganz hübschen Muffins und befolgt das Rezept genau.
Gleich zur großen Problematik zur Zeit: dem fehlenden Mehl. Da ich mich nicht glutenfrei ernähre, habe ich die Muffins auf dem Bild mit Dinkelvollkornmehl gebacken. Für die glutenfreie Variante habe ich Hirsemehl ausprobiert, was auch super geklappt hat. Mit Buchweizenmehl müsste es natürlich auch gehen, das habe ich aber nicht ausprobiert. Ich weiß, viele Supermärkte sind leergefegt und Dinkelvollkornmehl zu ergattern scheint derzeit eine Mission Impossible zu sein. Ich habe das Rezept deshalb auch mit hellem Dinkelmehl ausprobiert (aus dem Versuch stammen die oberen Fotos), was auch ganz gut funktioniert hat. Wahrscheinlich könnte man auch den Anteil des Hafermehls oder der gemahlenen Mandeln erhöhen, wenn man nicht mehr genug Mehl im Haus hat.
Falls ihr keinen Rhabarber mehr kriegen konntet: Macht das Rezept einfach mit Erdbeeren (ich weiß, die gibt’s noch nicht regional) oder mit gefrorenen Beeren. Das Grundrezept eignet sich also prima zum Abwandeln.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… diese Muffins mit wenig Süßungsmittel auskommen. Für 12 Muffins habe ich gerade mal 80 ml Ahornsirup verwendet, was wirklich eine geringe Menge ist. Die Mischung aus Dinkelvollkornmehl, gemahlenen Mandeln und Haferflocken ist komplett vollwertig und somit sehr ballaststoffreich. Dadurch lassen die Muffins den Blutzuckerspiegel weniger schnell steigen als Muffins aus hellem Mehl. Rhabarber ist reich an Vitamin C und enthält Eisen, Kalium und Phosphor. Ebenfalls ist er sehr fruktosearm, was ihm gleichzeitig aber auch seinen sauren Geschmack verleiht. Solltet ihr die Muffins also mit Reissirup backen, sind die Muffins auch fructosearm.
Da wir alle gerade eh nicht so viel erleben, habe ich jetzt auch nicht mehr viel zu erzählen. Ich wünsche euch allen trotz der aktuellen Situation ein schönes Osterfest und ein schönes Wochenende.
Eure Lynn
Gesunde Rhabarber-Muffins
- Vorbereitungszeit: 15
- Kochzeit: 30
- Gesamtzeit: 45 Minuten
- Portionen: 12 1x
Zutaten
- 3 EL (ca. 20 g) gemahlene Leinsamen (am besten frisch gemahlen)
- 200 g (glutenfreie) Hafermilch
- 150 g Rhabarber
- 120 g Dinkelvollkornmehl (glutenfreie Alternative wären z.B. Hirsemehl)
- 40 g (glutenfreie) Haferflocken
- 60 g Mandeln (oder bereits gemahlene Mandeln)
- 1 EL Weinstein-Backpulver
- 80 ml mildes Olivenöl
- 80 ml Ahornsirup (plus 1 EL für den Rhabarber)
- 30 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
- das Mark 1/2 Vanilleschote
- eine Prise Meer- oder Steinsalz
- 3 EL Sesam zum Dekorieren (optional)
Anleitungen
- Die Leinsamen mit 65 g Hafermilch vermengen und zum Andicken zur Seite stellen.
- Den Backofen auf 170 °C Umluft (190 °C Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine Muffinform mit Förmchen auslegen.
- Den Rhabarber waschen, ggf. schälen und in kleine Stücke schneiden. Den Rhabarber mit einem EL Ahornsirup vermengen und zur Seite stellen. Wenn ihr die Muffins dekorieren wollt, dann ein paar größere Stücke ebenfalls mit Ahornsirup vermengen und in einer Schüssel zur Seite legen.
- Die Haferflocken und Mandeln in einem Mixer oder Food Processor zu feinem Mehl mahlen (siehe Alternativen).
- Alle trockenen Zutaten in eine Rührschüssel geben. In einer zweiten Schüssel die restliche Hafermilch mit dem Olivenöl, Ahornsirup, Vanille und Salz mit einem Schneebesen verquirlen. Den Leinsamen-Mix kurz mit dem Schneebesen unterrühren.
- Die trockenen Zutaten zu den nassen geben und mit einem Kochlöffel kurz verrühren. Zum Schluss das Mineralwasser kurz aber sorgfältig unterrühren. Die Rhabarberstücke dazugeben und unterheben.
- Den Teig auf die Muffinformen aufteilen und ggf. mit Rhabarberstücken und etwas Sesam dekorieren.
- Die Muffins ca. 30-35 Minuten auf mittlerer Schiene backen bis an einem hineingesteckten Holzstab kein Teig mehr kleben bleibt.
Anmerkungen
- Ich habe die Muffins nur mit Braunhirsemehl und mit Dinkelvollkornmehl ausprobiert. Sie müssten aber auch mit Buchweizenmehl glutenfrei klappen.
- Die Muffins haben auch mit Dinkelmehl Type 1050 geklappt. Reduziert die Hafermilch dann aber auf insgesamt 180 ml.
- Bei einer Mandelallergie können auch gemahlene Erdmandeln verwendet werden.
- Die Leinsamen dienen als Eiersatz. Wenn ihr keine gemahlenen Leinsamen vorrätig habt, könnt ihr auch 2 Eier verwenden. Dann sind die Muffins natürlich nicht vegan.
- Anstelle von Olivenöl kann auch natives, geschmolzenes Kokosöl verwendet werden.
- Natürlich kann anstelle von (glutenfreier) Hafermilch auch jede andere pflanzliche Milch verwendet werden. Das macht von der Konsistenz her keinen Unterschied.
Sophie
Absolut genial. Wir essen Eier, darum hab ich das Rezept nicht ganz vegan zubereitet. Freue mich über die geringe Menge Ahornsirup und das Vollkornmehl, das man nicht schmeckt. Binauch begeistert, dass das mit dem Olivenöl klappt, und dabei ab ich gar kein mildes… super Rezept! Ich verwende übrigens mindestens die doppelte Menge Rhabarber. Werde das demnächst mit Himbeeren testen!
Lynn
Hi Sophie,
das freut mich riesig! Ganz liebe Grüße,
Lynn
Anna
Liebe Lynn,
super leckeres Rezept. Danke!
Liebe Grüße
Anna
Katharina
Hi Lynn,
Meinst du, dass ich anstatt der Leinsamen auch Banane verwenden könnte?
Danke und liebe Grüße
Katharina
Theresa
Liebe Lynn,
Vielen Dank für dieses tolle Rezept!
Ich habe sie gerade gebacken und sie sind super super lecker! Nicht zu süß und nicht zu sauer, sondern genau perfekt.
Fliss
Ich habe die Muffins heute für meine Mutter, die sich zur Zeit glutenfrei ernähren muss, zum Osterbrunch gebacken. Sie sind sehr gut angekommen, obwohl sie bei glutenfreiem Gebäck und Brot sonst äußerst kritisch ist.
Ich habe das Ganze der Einfachheit halber im Food Processor gemacht und statt Leinsamen Eier genommen (weil wir selber Hühner haben). Als Mehl habe ich die vorgeschlagene Kombi aus Haferflocken und Braunhirse verwendet. Ich weiß nicht, ob es an der Zubereitung im Food Processor oder an den Eiern lag, aber von der Milchmenge habe ich nicht mal die Hälfte verwendet, das Wasser ganz weggelassen, weil der Teig so schon sehr flüssig war. Das Ergebnis war aber super, sie sind prima hochgegangen und sehr saftig.
Vielen Dank für das tolle Rezept 🙂
Dina
Liebe Lynn,
ich habe leider keinen Food-Processor, kann ich die Leinsamen auch unzerkleinert hinzugeben?
Das Rezept klingt super und ich würde es heute unbedingt ausprobieren!
Liebe Grüße!
Lynn
Hallo Dina,
ich würde sie dann zumindest mit einem Messer klein hacken (oder im Mörser mahlen, wenn du einen hast.)
Gemahlene, bzw. geschrotete Leinsamen dicken wesentlich besser an als ungeschrotete.
LG
Lynn
Heidi E.
Hallo Lynn!
Kann man den Kuchen auch in einer normalen Form (Springform 24-26 cm) backen. Sollte ich dann die doppelte Menge verwenden?
Ich bin eine stille Leserin und habe schon einige Rezepte ausprobiert und war immer begeistert.
Ich wünsche dir ein frohes Osterfest und vor allem Gesundheit!!
LG Heidi
Lynn
Hallo Heidi,
ich hab’s bisher nur in Muffinformen versucht, deswegen kann ich leider nicht für ein Gelingen in der Springform garantieren. Er müsste definitiv länger gebacken werden. Die doppelte Menge Teig würde ich nicht nehmen, da hätte ich zu viel Sorge, dass es zu viel Teig wäre.
Aber wie gesagt, das ist nur ein Muffinform erprobtes Rezept. Tut mir Leid!
Dir auch schöne Ostern und liebe Grüße,
Lynn