Heute gibt’s eine himmlisch leckere hawaiianische Poké-Bowl.
Seid ihr auch schon im Poké-Bowl-Fieber? Oder habt ihr bei der Überschrift gedacht, dass ich jetzt völlig durchgedreht bin und eine Pokémon-Bowl erfunden habe? Keine Sorge, Poké-Bowls ist ein Trend aus Hawaii, der die Buddha Bowl mit der Suhi Bowl kreuzt. Ursprünglich enthält sie rohen, marinierten Fisch und Reis und danach sind die Zutaten wie auch bei Buddha Bowls frei wählbar und kombinierbar. Meine Version enthält anstatt rohem Tuna aber marinierte rote Bete mit weißem und schwarzem Sesam. Ein Traum!
Kennengelernt haben Jannis und ich die Poké-Bowl zwar nicht auf Hawaii, sondern im ebenfalls weit entfernten Bali. Eigentlich waren wir auf der Suche nach Nalu Bowls (einem Smoothie-Bowl Stand) in Uluwatu. Nalu Bowls haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber Coco & Poke, eine super leckere Poké-Bar direkt am Eingang der beliebten Sunset-Bar Single Fin. Noch etwas unsicher, was Poké Bowls denn seien, bestellten wir erst einmal vorsichtig selbst gemachtes Kokosnusssofteis und beobachteten die anderen Gäste bei ihren Poké-Bowl-Bestellungen. Das klingt gerade irgendwie creepy, aber ja, so begann unsere Erfahrung mit Poké-Bowls.
Letzte Woche habe ich unsere Bali-Bilder noch einmal angeschaut und erinnerte mich so an Coco & Poke. Nach rohem Tuna war mir nach zwei Tagen Migräne eher nicht (aber ich esse ihn noch!), deswegen wurde auf vorrätige Lebensmittel zurückgegriffen: Rote Bete, brauner Reis, TK-Erbsen, Gurke und Karotten. Gekauft wurden Shiitake-Pilze und Algensalat vom Asia-Laden und die Poké-Session konnte losgehen.
Poké-Bowls sind leider nicht die typischen „Take-to-work“-Gerichte, die ihr euch hier alle wünscht. Sie bedürfen genauso wie Buddha Bowls etwas mehr Vorbereitung. Doch eigentlich könnt ihr fast alles in den 25 Minuten, in denen der Reis kocht, hinkriegen. Wenn ihr zu zweit seid, umso besser. Ansonsten plant vielleicht doch eine Stunde für die Zubereitung ein. Tops.
Was diese Bowl so besonders macht, fragt ihr euch? Ich glaube fast, dass es das Dressing ist. Eine spontane Improvisation, weil ich nicht schon wieder mein geliebtes Erdnuss-Limetten-Dressing machen wollte. Jetzt habe ich einen neuen Favorit. Gesund ist diese Sauce auch noch. Ich nenne sie: Tahini-Chili-Sauce oder auch Tahini-Chili-Majo. So gut ist sie.
Den Geschmack der himmlisch gesunden Poké-Bowl kann ich fast nicht beschreiben. Jannis hat sie geliebt und endlich mal wieder richtig enthusiastisch zugelangt. Da ich fast einen Monat nicht zu Hause war, hatte ich seine Reaktion zu meinen Rezepten echt vermisst. Er hat also sei O.K. gegeben, dass die Bowl sofort auf den Blog dürfe.
Jannis und ich essen übrigens auch sehr gerne Algensalat. Den bekommt ihr im Asia-Laden in getrockneter Form als Wakame. In einer Packung sind nur etwa 50 getrocknete Gramm, aber angemacht mit Reisessig, Sesamöl, Limettensaft und Kokosblütenzucker wird daraus ein himmlischer Seetangsalat. Algen gehören in Japan ja zum Essen wie bei uns in Deutschland das Brot. Mit ihrem hohen Nährstoffgehalt sind Algen extrem gesundeitsfördernd. Besonders das enthaltene Vitamin B12, sowie außerordentlich viel Magnesium und Calcium sind charakteristisch für Wakame.
Auch in Punkto Proteine können Algen mithalten, weshalb sie gerade bei Pflanzenessern sehr beliebt sind. Algen enthalten sehr viel lebenswichtiges Jod, wovon wir Menschen hier in Deutschland häufig zu wenig bekommen. Aber Vorsicht: Menschen mit Schilddrüsen-Erkrankungen sollten bei Algen eher zurückhaltend sein und große Algenportionen vermeiden, da zu viel Jod nicht gut für die Schilddrüse ist.
Lasst euch auch wie bei allen Bowls nicht von der langen Zutatenliste abschrecken. Tatsächlich dauert diese Bowl gar nicht so lange und der Wakame-Salat on top ist auch eher eine Suggestion als ein Muss. Ihr könnt natürlich auch selbst kreativ werden und eure eigene Poké-Bowl entwickeln. Lasst mich doch an euren Kreationen teilhaben und verlinkt sie auf Instagram mit dem Hashtag #heavenlynnhealthy – ich freue mich auf eure Ideen!
DruckenHimmlisch gesunde Poké-Bowl mit Tahini-Chili-Sauce
- Vorbereitungszeit: 30 mins
- Kochzeit: 30 mins
- Gesamtzeit: 1 hour
- Portionen: 4 1x
Zutaten
Für die Poké-Bowl:
- 4 Knollen Rote Bete, ungekocht oder gekocht (wenn‘ schnellgehen muss)
- 3 EL Sesamöl
- 3 EL Sesam (schwarz oder weiß, oder gemixt)
- 200g ungekochter Vollkornreis
- 4 Karotten
- 1 Gurke
- 50g Radieschen
- 140g gefrorene Erbsen oder Edamame
- 200g Shiitake-Pilze
- 2 EL Tamari
Für den Algensalat:
- 50g Wakame, getrocknet
- 2 EL Sesamöl
- 2 El Reisessig
- den Saft einer halben Limette
- 2 EL Kokosblütenzucker
- 1 EL Sesam
- etwas Koriander zum Bestreuen
Für die Tahini-Chili-Sauce:
- 2 EL Sesamöl
- 2 EL Reisessig (Mirin)
- 2 TL Sambal Oelek
- 2 EL Kokosblütenzucker (oder Ahornsirup)
- 1 cm Ingwer
- 2 EL Tahin
- 2 EL Tamari
Anleitungen
Für die Poké-Bowl:
- Den Vollkornreis nach Packungsanleitung kochen.
- Die Rote Bete schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Mit ca. 2 EL Sesamöl marinieren und ca. 30 Minuten bei 180°C im Backofen rösten. Wenn’s schnellgehen muss, dann könnt ihr auch gekochte Rote Bete benutzen und das Rösten weglassen. Die rote Bete (gekocht oder geröstet) anschließend mit einem Esslöffel Sesamöl und dem Sesam und etwas Meersalz marinieren und zur Seite stellen.
- Die Karotten mit einem Sparschäler in längliche Streifen schneiden. Die Gurke halbieren und in längliche Stifte schneiden (wie genau die Gurkenstücke aussehen, ist aber nicht entscheidend).
- Die Radieschen waschen und in Scheiben schneiden. Die Shiitake-Pilze waschen, in Scheiben schneiden und in eine Pfanne geben. Auf mittlerer Hitze erhitzen, bis sie ihre Flüssigkeit verlieren. Das Tamari dazugeben und für ca. 2 Minuten darin anbraten. Die gefrorenen Erbsen ca. 2- 3 Minuten in einen Kochtopf mit kochendem Wasser geben und das Wasser anschließend abgießen.
Für den Algensalat:
- Die Algen mit heißen Wasser aufgießen und ca. 10 Minuten einweichen lassen. Alle Zutaten für das Dressing vermengen. Die Algen abgießen und mit dem Dressing anmachen. Am besten schmeckt der Salat, wenn er eine halbe bis eine Stunde im Kühlschrank ziehen darf.
Für die Sauce:
- Den Ingwer fein hacken und mit allen anderen Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen vermengen.
Für die finale Bowl:
- Den Vollkornreis auf vier Schüsseln aufteilen. Die Karottenscheiben aufrollen und in den Reis stecken. Die marinierte Rote Bete, Gurken, Erbsen, Radieschen und Shiitake-Pilze hübsch verteilen. Die Sauce auf denie Schüsseln aufteilen. Zum Schluss den Algensalat in die Mitte geben und die Poké-Bowl mit etwas Sesam dekorieren.
Anmerkungen
Ihr braucht nicht alle Zutaten vorrätig zu haben. Wichtig ist der Vollkornreis als Grundlage, die Tahini-Chili-Sauce und die rote Bete. Beim Gemüse und den anderen Zutaten könnt ihr eurer Fantasie freuen Lauf lassen.
Der Algensalat ist ebenfalls nur Optional und eine tolle Beilage, aber den könnt ihr auch weglassen.
Wir haben noch etwas gebratenen Tofu dazu gemacht, was auch super lecker geschmeckt hat.
Guten Appetit!
Dorith
Super lecker! Danke für dieses phantastische Rezept!
BillasWelt
Dein Rezept sieht köstlich aus! Aber ehrlich gesagt, habe ich den Unterschied zwischen Buddha-Bowl und Poké-Bowl noch nicht so richtig verstanden. Denn wenn man das Typische, eben den Fisch weglässt, ist es doch keine Poké-Bowl mehr. Ach egal, Hauptsache lecker : )
Es grüßt die Billa
Tina
Das ist ein kreatives Rezept. Es schmeckt bestimmt phantastisch.
Ich werde es im Urlaub machen, denn es braucht nicht viel Aufwand und kein langwieriges Kochen mit viel Geschirr und Abwasch. Die Zutaten bekommt man recht einfach und sie lassen sich jeden Tag neu zusammen -stellen. Das einzige, was ich aufwendig finde, ist das Kochen von Vollkornreis, mal sehen wie man das Rezept noch roh-vegan abändern kann.
Kirsten Humpfer
Habe leider noch nie eine Poké Bowl gegessen, doch es kling wirklich vielversprechend, muss ich unbedingt ausprobieren, da ich Sushi über alles liebe. Vielen Dank für das Rezept!
Liebe Grüße Kirsten
Lynn
Hallo Kirsten, wie gesagt, mir war der Begriff bis vor meinem Bali-Urlaub auch fremd. Ich bin mir sicher, aber heute wird er dir noch öfter begegnen. In Hamburg hat z.B. gerade das erste Poké-Bowl Restaurant eröffnet.
Liebe Grüße,
Lynn