Ich habe kurz überlegt, ob man überhaupt noch Kürbissuppen teilen kann, denn die Euphorie verhält sich ja bei den meisten Menschen wie folgt:
Anfang Oktober: Boaaaaah – endlich wieder Kürbisuppe!
Anfang November: Nicht schon wieder Kürbissuppe …
Deshalb gibt es heute eine Kürbissuppe mit thailändischem Twist. Das ist simpler als gedacht, denn ihr braucht dafür lediglich eine gute Currypaste. Meine Favoriten findet ihr übrigens hier. Ingwer, Knobi und Zwiebeln kommen bei den meisten ja eh in die Kürbissuppe, zumindest bei mir.
Als kleines Special habe ich Flower Sprouts dazu gemacht. Das ist eine verrückte Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl und schmeckt köstlich. Ihr bekommt sie vor allem auf dem Wochenmarkt, aber ich habe sie hier in Lüneburg auch im Feinkost-Edeka schon entdeckt. Sollten sie bei euch nicht verfügbar sein, könnt ihr einfach Rosenkohl oder Grünkohl (oder beides) nehmen.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Kürbis DAS Wintergemüse ist und uns mit vielem versorgt, was wir im Herbst und Winter benötigen. Anhand seiner Farbe lässt sich schnell sein hoher Gehalt an Betacarotin erahnen. Dieser orangefarbene Pflanzenstoff wird im Körper in Vitamin A umgewandelt, was essenziell fürs Immunsystem ist. Außerdem wird es für ein gesundes Augenlicht benötigt.
Die Flower Sprouts sind gesundheitlich aber auch sehr interessant, weil sowohl Rosenkohl als auch Grünkohl vor Nährstoffen nur so strotzen und somit ebenfalls ideale Wintergemüse sind. Beide sind ähnlich wie Kürbis reich an Betacarotin und auch an Vitamin C, welches ebenso wichtig für ein intaktes Immunsystem ist. Außeredem enthalten sie Vitamin K (gut für die Knochen) und einigen B-Vitamine (gut fürs Nervensystem).
Sowohl Grünkohl als auch Rosenkohl enthalten darüber hinaus noch Eisen, Calcium, Magnesium und Zink, alles Nährstoffe, die wir in der dunklen Jahreszeit besonders benötigen.
Als kleines i-Tüpfelchen habe ich auch noch Brokkoli in der Suppe versteckt. Ich versuche nämlich, in jede Suppe so viel Gemüse wie möglich zu integrieren, denn in unserem Haushalt sind Suppen hoch im Kurs. Man schmeckt den Brokkoli, wie ich finde, nur ganz dezent heraus. Also vielleicht ist die Suppe ja auch etwas für eure Kinder (oder Partner*innen, die nicht gerne Gemüse essen – soll’s ja geben).
Ich wünsche euch viel Freude beim Ausprobieren!
Eure Lynn
P.S.: Ich weiß, die meisten sehen es wahrscheinlich nicht, aber die Bilder sind leicht unscharf, weil mir die Novemberplörre das Fotografieren an dem Tag sehr schwer gemacht hat und ich immer noch nicht mit Stativ arbeite. Aber ich denke, man kann dennoch genug erkennen ;-).
DruckenThai-Kürbissuppe mit Brokkoli (und Flower Sprouts)
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 25
- Gesamtzeit: 45 Minuten
- Portionen: 6 1x
Zutaten
Für die Suppe
- 800 g Butternutkürbis
- 1 Karotte
- 1 kleiner Brokkoli (400 g)
- 1 rote Zwiebel
- 2 cm Ingwer
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Kokosöl
- 2 EL rote Thai-Currypaste
- 600–800 ml Gemüsebrühe, ggf. mehr
- 1 Dose (400 ml) Kokosmilch
- 1 Limette
- Meer- oder Steinsalz
- Koriander (optional)
Für die Flower Sprouts
- 300 g Flower Sprouts
- 1 EL Öl
- 1 EL Balsamicoessig
- Meer- oder Steinsalz
Anleitungen
- Butternut schälen und Butternut und Karotten in mundgerechte Stücke schneiden. Brokkoli in kleine Röschen schneiden (harte Stellen des Strunks entfernen und den Rest ebenfalls kleinschneiden).
- Zwiebel fein hacken, Ingwer reiben und Knoblauch pressen.
- In einem Topf Kokosöl erhitzen und Zwiebel, Ingwer und Currypaste ca. 2 Minuten anbraten. Knoblauch dazugeben und eine weitere Minute mit anbraten. Das Gemüse dazugeben und kurz mit anschwitzen.
- Mit 600 ml Gemüsebrühe ablöschen und einmal aufkochen. Die Hitze reduzieren und 20-25 Minuten köcheln lassen, bis der Butternutkürbis und die Karotten weich sind. Ggf. mehr Gemüsebrühe hinzufügen, wenn es nach zu wenig Brühe aussieht (denkt aber dran, dass noch die Kokosmilch hineinkommt).
- Optional in der Zwischenzeit die Flower Sprouts anbraten. Dafür das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Sprouts darin ca. 3-4 auf mittlerer Hitze anbraten. Mit Balsamico ablöschen und mit Meersalz würzen. Zur Seite stellen, bis die Suppe fertig gekocht ist.
- Kokosmilch zur Suppe hinzufügen und die Suppe fein pürieren. Sollte sie noch zu dickflüssig sein, gerne mit mehr Gemüsebrühe strecken. Mit Limettensaft und Meersalz abschmecken und mit Koriander und den Flower Sprouts garnieren.
Anmerkungen
- Anstelle von Flower Sprouts könnt ihr auch Rosenkohl nehmen. Den müsst ihr allerdings etwas länger anbraten und vor dem Braten halbieren.
- Meine liebsten Currypasten findet ihr hier. Unser Sohn isst schon ganz gerne scharfe Dinge, aber ich würde erstmal mit 1 EL Currypaste anfangen. Auf die Menge heruntergerechnet ist es damit wirklich nicht scharf. Bei uns kommen mittlerweile schon gute 2-3 EL hinein.
- Selbstverständlich könnt ihr das Gericht auch mit Hokkaidokürbis zubereiten.
Sophie
Liebe Lynn,
bei uns haben die „Flower Sprouts“ einen bodenständigeren und niedlichen Namen: Kohlröschen.
Ich kaufe sie schon seit drei Jahren, denn hier im schönen Freiburg haben wir den Luxus eines täglichen (!) Erzeugermarktes. Hier verkaufen Landwirte aus der Region ihre eigenen Erzeugnisse, und zum Glück sind die badischen Landwirte umtriebig und probieren ständig neue gute Sachen im Anbau (wir haben z.B. auch regional angebaut Wassermelonen und Physalis im Marktangebot).
Sehr gut eignen sich die Kohlröschen auch für eine schnelle Pasta: Mit Knoblauch und Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen; wer mag kann mit einer Kelle Nudelwasser aufkochen, dann mit Nudeln und – für Nicht-Veganer – mit geriebenem Parmesan oder Pecorino mischen. LECKER!
Claudia Wilhelm
Danke so sehr für deine wunderbare Rezepte und so schönen Texte dazu.
Liebe Grüße Claudia