Diese vegane Zitronentarte schreit nach guter Laune, nach Frische und nach Sommer. Sie ist von Natur aus glutenfrei, ohne raffinierten Zucker und rein pflanzlich, mit einer Creme aus (glutenfreier) Hafermilch, Kokosmilch und Agar Agar.
Seit ich mich mit Agar Agar angefreundet habe (der Turning Point war der No-Bake-Erdbeerkuchen), will ich alle gelieren. Ok, so schlimm ist es nicht, aber ich habe schon nach einer neuen Verwendungsmöglichkeit gesucht. Nachdem ich in einem meiner Lieblingscafés im Alten Land, dem Biohof Ottilie, eine wunderschöne Zitronentarte gesehen habe, stand mein nächstes Projekt fest.
Beim Boden setze ich meistens auf Vollwertigkeit. Man kann natürlich auch einfach einen veganisierten Mürbeteig zubereiten, doch ich mag die Variante mit Datteln, bzw. in diesem Fall Aprikosen, Mandeln und Cornflakes total gerne. So ist der Boden auch bereits natürlich gesüßt und die Creme muss nicht mehr übermäßig gesüßt werden. Anstatt ihn komplett roh zu lassen, habe ich ihn diesmal kurz gebacken, damit er etwas knuspriger wird.
Die Creme ist übrigens super schnell angerührt. Alle Zutaten kommen zusammen in den Topf, die Flüssigkeit wird kurz aufgekocht und kann anschließend etwas abgekühlt in den Kuchenboden gefüllt werden. Das war’s schon. Easy peasy lemon squeezy.
Ist die Tarte nicht bitter? Nein, bzw. nicht, wenn ihr richtig reife Zitronen verwendet. Ich habe einen Rezepttest mit ziemlich grünen Zitronen gemacht, da war das Ergebnis tatsächlich recht bitter. Das lag u. a. an der Schale, die bitterer ist, je grüner die Zitronen sind. Am besten sind also Zitronen, die bereits einige Tage bei euch Zuhause nachgereift sind. Mit reifen Zitronen ist die Tarte himmlisch erfrischend und überhaupt nicht bitter. Solltet ihr aber unsicher sein, was den Geschmack angeht, könnt ihr weniger Zitronensaft und weniger Zitronenabrieb verwenden, wie ich auch unten im Rezept vermerkt habe. Im Zweifelsfall einfach die Creme nach dem Aufkochen (und Abkühlen!) abschmecken.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Zitronen echte Heilmittel sind. Natürlich können sie keine Krankheiten heilen, aber sie sind definitiv ein Bestandteil der ausgewogenen Ernährung. Bei Zitronen denken natürlich alle sofort an Vitamin C. Da Zitronen jetzt kein Genussmittel sind, in das man gerne reinbeißt, können Zitronen allerdings selten den Vitamin-C-Bedarf pro Tag decken. Es empfiehlt sich also, den Speiseplan um Gemüse und Obst zu ergänzen, das reich an Vitamin C ist (Paprika beispielsweise). Diese Tarte sollte selbstverständlich nicht als Vitamin-C-Quelle gesehen werden, ein wenig Vitamin C bleibt allerdings auch nach dem kurzen Aufkochen noch enthalten. Vitamin C benötigt der Körper beispielsweise für ein gesundes Immunsystem.
Wenn ihr die Tarte fürs Wochenende plant, denkt dran, dass sie am besten über Nacht in den Kühlschrank muss. Da sie nicht gebacken wird, kann man sie prima abends stressfrei zubereiten und muss sie am nächsten Tag nur noch anschneiden.
Ganz viel Freude beim Nachbacken.
Eure Lynn
DruckenVegane Zitronentarte (glutenfrei)
- Kochzeit: 15
- Gesamtzeit: 6 Stunden
- Portionen: 8-16 1x
Beschreibung
Ergibt eine Tarte (24 cm Durcmesser)
Zutaten
Für den Boden
- 100 g Datteln, entsteint (am besten Medjool)
- 50 g getrocknete Aprikosen
- 100 g Mandeln
- 20 g Cornflakes (optional)
- 100 g (glutenfreie) Haferflocken
- 3 EL Kokosöl
- eine Prise Meersalz
Für die Füllung
- 200 ml (glutenfreie) Hafermilch (oder pflanzliche Milch nach Wahl)
- 250 ml Kokosmilch aus der Dose
- der Saft von 5 reifen Zitronen (120–150 ml, je nachdem wie zitronig ihr es mögt)
- der Abrieb von 1 Bio-Zitrone (oder von 1/2, je nachdem wie zitronig ihr es mögt)
- 80–90 ml Ahornsirup (mir haben 80 ml gereicht, vielleicht mögt ihr es süßer)
- 3 EL Maisstärke
- 1 gute Prise Vanillepulver
- ½ TL Kurkumapulver (oder weniger)
- 2 TL Agar Agar
Anleitungen
- Alle Zutaten für den Boden in einen Zerkleinerer geben und gut vermengen. Eine Tarteform mit 24cm-Durchmesser gut einfetten, ggf. mit Reismehl bestreuen und den Boden in die Tarteform drücken. Den Boden für 12–15 Minuten bei 170 °C Umluft goldbraun backen und anschließend abkühlen lassen.
- Für die Füllung die Hafer- und Kokosmilch vermengen und ca. 100 ml abnehmen. Die Maisstärke und Agar Agar in den 100 ml mithilfe eines Schneebesens klümpchenfrei verrühren. Die Mischung zusammen mit allen anderen Zutaten in einen Kochtopf geben und gut vermengen.
- Den Inhalt des Topfes einmal aufkochen und ca. 2 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Die Füllung kurz abkühlen lassen, kurz probieren, ggf. nachsüßen und dann vorsichtig in den gebackenen Boden gießen. Die Tarte für mind. 1 Stunde bei Raumtemperatur abkühlen und dann weitere 6 Stunden, am besten aber über Nacht, im Kühlschrank gelieren lassen.
- Am nächsten Tag vorsichtig aus der Form lösen und mit einem leicht feuchten Messer anschneiden.
Anmerkungen
- Es ist wichtig, dass ihr für diese Tarte reife Zitronen verwendet. Bei meinen Tests habe ich einmal recht grüne, harte Zitronen verwendet und da ist die Tarte sehr bitter geworden (natürlich war das der Tag, an dem ich die Familie meines Mannes von der Tarte überzeugen wollte 😉 – das ging nach hinten los.). Mit reifen Zitronen schmeckt die Tarte aber wirklich einfach nur erfrischend und nicht bitter. Das haben mir diverse Testesserinnen bei Test 1 und 3 bestätigt.
- Die Tarte hält sich im Kühlschrank ca. 3 Tage. Ich würde sie dennoch zügig essen.
- Die Füllung kann auch komplett mit Hafermilch gemacht werden, allerdings wird die Konsistenz durch die Kokosmilch wesentlich cremiger. Kokosfreie Alternativen wären pflanzliche Sahne wie Hafersahne, Reissahne oder Sojasahne. Da ich kein Fan von Sojaprodukten bin, ist das nicht so mein Expertengebiet.
- Ich habe das Rezept bisher nicht in einer 26 cm Springform ausprobiert. Ich würde wahrscheinlich die Menge der Zutaten um 1/3 erhöhen, allerdings kann ich nicht dafür garantieren, dass die Tarte in einer größeren Form gut geliert. Probiert es aus, aber schiebt es nicht auf mich, wenn es nicht gelingt.
- Im Gegensatz zum letzten Punkt wird das Rezept in kleinen Tarteformen definitiv gelingen. Dann verringert sich auch die Kühl- bzw. Setzzeit. Mini-Tartelettes mit 10 cm Durchmesser brauchen nur ca. 3 Stunden im Kühlschrank.
- Der Boden ist natürlich Geschmackssache. Solltet ihr lieber normalen Mürbeteig mögen, könnt ihr meinen Boden durch einen (veganen) Mürbeteig ersetzen. Ich mag es lieber vollwertig.
Christina
Liebe Lynn,
ganz herzlichen Dank für dieses wundervolle Rezept. Ich habe es heute nachgebacken. Es ist mega lecker. 3 Tage überlebt diese Tarte niemals 😀 Ich habe übrigens Tartelettes gemacht. Dein Rezept reicht für 6 Tartelettes mit 12 cm Durchmesser. Nach 3h Kühlzeit waren sie perfekt. Habe den Boden nicht vorgebacken.
Liebe Grüsse vom Starnberge See,
Christina
Alena
Liebe Lynn,
Ein absolut leckeres Rezept! Vielen Dank dafür 🙂 beim Boden musste ich aufpassen, dass er mir vom Kleinen nicht schon vorher aufgegessen wird 😀
Liebe Grüße Alena
Claudia
Liebe Lynn,
Ein herrlich es Rezept, hat allen super geschmeckt und keiner hat gemerkt, dass weder Eier noch glutenhaltiges Mehl enthalten waren .
Deine Rezpte sind einfach genial für mich mit diverses Allergien und Unverträglichkeiten. Herzlichen Dank !
Liebe Grüsse,
Claudia
Jenny
Das ist wirklich eine wahnsinnig leckere und erfrischende Tarte! Ich hatte sie für einen Familiengeburtstag in einer Tarteform mit 30 cm Durchmesser (1,5 fache Menge) gemacht und auch hier hat die Füllung wunderbar geliert. Alle eingeladenen Personen waren begeistert! Danke für das tolle Rezept 🙂
Aenne
Diese Tarte ist der Wahnsinn!
Ich habe sie schon zweimal gemacht; genauso, wie das Rezept es vorsieht. Wir sind sehr begeistert über diese Köstlichkeit und kommen aus dem Schwärmen garnicht wieder raus. ????
Liebe Lynn, wir danken Dir herzlich über dieses wunderbare Rezept.
Helen
Geschmacklich der Knaller. Ich mag, dass der Kuchen so vollwertig ist. Allerdings war ich mit der Konsistenz nicht ganz einverstanden. Ich überlege mal nur Stärke (dann eher wie Pudding) oder nur Agar-Agar (dann eher wie Wackelpudding) zu probieren. Hast du das mal gemacht?
Lynn
Hi Helen,
es tut mir Leid, dass dir die Konsistenz nicht so gefallen hat. Ich fand sie sehr lecker so und hab’s deshalb nicht nur mit einem der beiden probiert. Aber falls du es ausprobierst, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.
Liebe Grüße,
Lynn
Helen Lindenberg
Naja, es ist ja nicht so als würde ich sie gar nicht mögen. Sie könnte nur vielleicht noch (!) besser sein. Ich habe die Tarte im Übrigen mal eingefroren. Nach knapp einer Woche im TK war sie noch sehr gut genießbar. So halb gefroren war sie fast wie ein Raw Cake/Eistorte. Sehr lecker.
Reinhard
Sorry, dass ich wiederspreche, aber diese Tarte hält sich keine 3 Tage im Kühlschrank.
Leggerleggerlegger
Lynn
Na da lasse ich mir gerne widersprechen;-).
Chiara Klevenz
Liebe Lynn,
ich kann leider weder Aprikosen, noch Datteln essen 🙁 kannst du einen Boden empfehlen den man stattdessen machen kann?
Liebe Grüße
Chiara
Lynn
Liebe Chiara,
ich habe hier auf dem Blog noch einige andere Kuchen. Da findest du sicherlich etwas für dich. Gib einfach oben im Menü in der Suche „Kuchen“ oder „Muffins“ ein oder schau im Menüreiter „Süße Naschereien“.
Liebe Grüße,
Lynn
Helen Lindenberg
@Chiara. Du kannst doch die Datteln und Aprikosen durch anderes getrocknetes Obst ersetzen (Feigen, Pflaumen, Mango… die Auswahl ist unbegrenzt).
Anita
Hallo Lynn,
meinst du ich kann die Kokosmilch durch Planzenmilch erstzen? Ich mag den Kokosgeschmack nicht so gerne bzw. nur in bestimmten Gerichten.
Lieber Gruß,
Anita
Lynn
Liebe Anita,
ja, das kannst du ausprobieren. Ich hatte das auch unten in den Anmerkungen notiert: Es wird dann aber wahrscheinlich weniger cremig. Der hohe Fettgehalt der Kokosmilch ist leider schwer durch andere pflanzliche Milchsorten zu ersetzen.
Liebe Grüße,
Lynn
Hildegund
Das Rezept der Zitronentarte hat mich richtig angemacht, weil ich in meinem Sommerhaus in Griechenland 2 Zitronenbäume stehen habe und weil dort viele Zitronen hängen. Nur muss das Backen bis Samstag warten, weil ich nur zu Hause (Athen) alle Zutaten habe.ich gebe euch ein Feedback, wenn ich beim Backen erfolgreich war.
Liebe Grüße vom Peloponnes!