Heute gibt es endlich den ersten Teil meines diesjährigen Weihnachtsmenüs. Wir beginnen ganz klassisch mit einer Vorspeisensuppe. Doch ganz so klassisch ist die gar nicht. Es gibt nämlich Topinambur-Suppe. Achtung, Falle: Topinambur ist keinesfalls eine exotische Zutat, sondern eine regionale Knolle. Wenn ihr in Niedersachsen oder Baden wohnt, sogar super regional, denn hier wird die Knolle in Deutschland überwiegend angebaut.
Falls ihr noch nie von Topinambur gehört habt, kommt hier ein Warenkunde-Quickie:
- Topinambur wird auch Erdapfel, Erd-Artischocke oder Ewigkeitskartoffel genannt. Er wächst, wie die Kartoffel, unter der Erde, kommt geschmacklich etwas an die Artischocke heran und sieht optisch aus wie Ingwer. Genau wie die Kartoffel stammt auch er ursprünglich aus Mittel- und Nordamerika.
- Im 19. Jahrhundert galt er in Europa als eines der Hauptnahrungsmittel, doch mittlerweile wird er nur noch in einigen Gebieten in den Niederlanden, Deutschland, Südfrankreich und der Schweiz angebaut. Vor einigen Jahren bekam man ihn folglich nur in Feinkost- oder Bioläden und auf Wochenmärkten. Mittlerweile erfreut er sich wieder großer Beliebtheit, weshalb man ihn auch bei Edeka oder Rewe findet.
- Wie wird er gegessen? Am einfachsten lässt er sich in Suppen, Eintöpfen oder Aufläufen zubereiten. Man kann ihn auch zu Chips verarbeiten oder mit ihm backen.
Ist Topinambur gesund?
Topinambur ist sogar sehr gesund. Er enthält reichlich präbiotische Ballaststoffe, insbesondere Inulin. Das mögen unsere guten Darmbakterien sehr gerne, weshalb Topinambur super für die Darmgesundheit ist. Aus diesem Grund haben allerdings auch einige Menschen Probleme mit dem Verzehr von Topinambur, da präbiotische Lebensmittel stark blähend wirken können. Ich empfehle deshalb, Topinambur nicht beim ersten Mal roh zu essen. Gekocht wirkt er weniger blähend.
Neben Inulin enthält Topinambur natürlich auch eine Vielzahl an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Er ist beispielsweise reich an Kalium, das wir für unsere Nerven- und Muskelzellen benötigen. Ebenfalls enthält er eine gute Menge Eisen und B-Vitamine.
Topinambur im Weihnachtsmenü
In meinem diesjährigen Weihnachtsmenü kommt Topinambur ganz klassisch zusammen mit Kartoffeln, Karotten und Lauch in die Suppe. Dadurch handelt es sich natürlich weniger um ein leichtes Süppchen, als um eine richtig cremige Suppe. Geschmacklich erinnert sie an eine feine Kartoffelsuppe.
Dazu gibt es Knoblauch-Vollkorn-Croûtons – die sind für mich ein absolutes Muss bei festlichen Suppen. So erhält man mit nur einem Teller Suppe gleich eine ganze Ladung Ballaststoffe. Wer sagt denn, dass ein Festtagsmenü nicht auch gut für die Darmflora sein kann? Diese Vorspeise ist auf jeden Fall ein vollwertiger und gesunder Einstieg in die Festlichkeiten.
Achtung: Da einige Menschen stark blähend auf Topinambur reagieren können, solltet ihr die Suppe vor dem großen Tag unbedingt einmal testen. Wir haben sie letzte Woche mit meiner Schwester und ihrem Freund ausprobiert und von uns hatte keiner danach Probleme. Wir essen allerdings auch schon lange sehr ballaststoffreich und unsere Darmbakterien sind somit an ihr Festmahl gewöhnt. Solltet ihr Gäste erwarten, die sonst weniger ausgewogen essen, könnte die Suppe zu Problemen führen.
Wieso habe ich die Suppe dann überhaupt für mein Weihnachtsmenü gewählt? Weil ich schon immer Lust auf ein Rezept mit Topinambur hatte und weil dieser Blog immer noch ein persönlicher Blog ist. Ich teile hier die Dinge, die ich gerne esse und die mir und meinen Mitmenschen schmecken. Weitere Ideen für weihnachtliche Vorspeisen wären:
- Winterlicher Grünkohlsalat
- Altländer Apfelsuppe
- Kürbissuppe mit Salbei und Chili
- Bitterer Wintersalat
Jetzt wünsche ich euch viel Freude mit dem ersten Teil des Weihnachtsmenüs. Teil 2 und 3 folgen dann nächste Woche.
Eure Lynn
DruckenCremige Topinambur-Suppe mit Knoblauch-Vollkorn-Croûtons
- Vorbereitungszeit: 20
- Kochzeit: 20
- Gesamtzeit: 40 Minuten
- Portionen: 6 1x
Zutaten
Für die Suppe
- 800 g Topinambur (geschält ca. 650 g)
- 1 (rote) Zwiebel
- 1 Karotte
- 1 Kartoffel (150 g)
- 1o0 g Sellerie (Knolle)
- 1 Stange Lauch
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Kokosöl, Sesamöl oder Rapsöl
- 1 TL gemahlener Koriander
- 2 Nelken
- 1 Lorbeerblatt
- 800 ml Gemüsebrühe
- 200 ml pflanzliche Sahne, z. B. Hafer Cuisine
- frische Muskatnuss
- Meer- oder Steinsalz und Pfeffer
- 2 Stangen Frühlingszwiebeln zur Garnitur
Für die Croûtons
- 3–4 Scheiben älteres Vollkornbrot
- 2 Knoblauchzehen
- Olivenöl für die Pfanne
Anleitungen
- Das Gemüse waschen, schälen und kleinschneiden. Die Knoblauchzehen grob hacken und die Zehen für die Croûtons zur Seite legen.
- Das Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin ca. 2 Minuten lang anschwitzen. Das restliche Gemüse und den Koriander dazugeben und ca. 5 Minuten anbraten. Die Knoblauchzehen, Lorbeerblatt und Nelken dazugeben und noch kurz mitbraten.
- Mit der Gemüsebrühe ablöschen und aufkochen. Die Hitze reduzieren und alles ca. 15–20 Minuten köcheln lassen.
- Währenddessen die Croûtons zubereiten. Dafür das Brot würfen und etwas Öl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Knoblauchzehen darin kurz anbraten. Dann das Brot dazugeben und von allen Ecken anbraten. Mit Salz würzen und zur Seite legen.
- Das Lorbeerblatt und – sofern ihr sie findet – die Nelken aus der Suppe nehmen.
- Die Suppe mit einem Pürierstab oder in einem hitzebeständigen Mixer fein pürieren. Die Sahne unterrühren und erneut kurz aufkochen lassen. Mit frischem Zitronensaft, einem Hauch frisch geriebener Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe schneiden.
- Die Suppe auf die Teller verteilen und mit Frühlingszwiebeln, den Croûtons und frisch gemahlenem Pfeffer garnieren.
Anmerkungen
- Ihr könnt euch Arbeit ersparen und den Topinambur nur gut putzen und nicht schälen. Dann wird eure Suppe allerdings sehr dunkel, weshalb ich lieber die Arbeit auf mich genommen habe.
- Achtung: Da einige Menschen stark blähend auf Topinambur reagieren können, solltet ihr die Suppe vor dem großen Tag unbedingt einmal testen. Wir haben sie mit meiner Schwester und ihrem Freund letzte Woche ausprobiert und von uns hatte keiner danach Probleme. Wir essen allerdings auch schon lange sehr ballaststoffreich und unsere Darmbakterien sind somit an ihr Festmahl gewöhnt. Solltet ihr Gäste erwarten, die sonst weniger ausgewogen essen, könnte die Suppe zu Problemen führen.
Petra
Habe jede Menge von den Erdbirnen im Garten. Es ist herrlich sie im Winter zu ernten.
Die Suppe habe ich nachgekocht und schmeckt super lecker!
Auch froh esse ich sie gerne.
Da ich Diabetes Typ 1 bin ist das die Knolle meines Vertrauens.
Vielen Dank, für das Rezept!
Tropea Margarete
Hallo liebe Lynn. Diese Suppe wird gleich ausprobiert. Ich habe zum ersten Mal Topinambur im Topf gepflanzt und eine richtig schöne Ernte bekommen. Was passt da besser, als sie in diesem Rezept zu verarbeiten ,von dem was noch übrig ist. Ich esse sie ja auch für mein Leben gern roh ihn ganz dünne Scheiben geschnitten. Dem sind schon einige zum Opfer gefallen. Nächstes Jahr wird es zwei Töpfe geben. Ich berichte dann vom Ergebnis, ich meine wie die Suppe geschmeckt hat. Dir wünsche ich alles Gute für die restliche Schwangerschaft, nimm jeden Tag davon bewusst wahr. Es ist eine besondere und aufregende Zeit. Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit Margret