Vor ein paar Wochen habe ich seit langem mal wieder Milchreis gegessen. Für die Mütter oder Väter hier mag das ein Standardgericht sein, aber bei uns gehört Milchreis definitiv nicht zu den häufig gekochten Rezepten. Dennoch habe ich es wieder für mich entdeckt und seit Corona gibt es die nun tatsächlich regelmäßig.
Was mich immer etwas abgeschreckt hat, war der Glaube, dass man unbedingt speziellen Milchreis-Reis dafür benötigt. Nach ausgiebiger Recherche habe ich aber festgestellt, dass das gar nicht wirklich stimmt. Klar, mit weißem, klebrigem Reis funktioniert Milchreis besser als mit Vollkornsorten, doch es gelingt sehr wohl auch mit der nährstoffreicheren Version. Im Bioladen habe ich sogar etwas richtig Feines entdeckt: süßen Mochi-Reis. Der ist Vollkorn und trotzdem sehr gut für Milchreis geeignet. Solltet ihr aufgrund von Corona aber gerade keinen Mochi-Reis finden, nehmt einfach normalen Vollkorn-Basmatireis.
Aufgrund von möglicher Arsenbelastung weiche ich Reis im Idealfall vor dem Kochen für mind. 30 Minuten in Wasser ein. So soll man angeblich den Arsengehalt reduzieren können. Natürlich kaufe ich Reis nur in Bio-Qualität von vertrauensvollen Marken und hoffe, dass hier die ständigen Qualitätskontrollen Sicherheit gewährleisten. Das Einweichen hilft auch, wenn man Milchreis aus typischem Vollkornreis, also nicht Mochi-Reis oder Milchreis-Reis zubereiten möchte. So wird der Reis nämlich schneller gar und ist weniger fest im Geschmack. Bevor ihr mich an die Wand nagelt: natürlich schmeckt Milchreis aus Vollkornreis anders als mit speziellem Milchreis-Sorten. Es ist gut möglich, dass eure Kinder ihn verschmähen werden. Mochi-Reis ist da aber ein super Kompromiss. Er ist weicher im Geschmack und ähnelt Milchreis-Reis von der Konsistenz viel eher als richtiger Vollkornreis. Solltet ihr also welchem im Supermarkt finden, probiert ihn mal aus. Die Chancen auf Erfolg stehen am besten, wenn ihr im Bio-Supermarkt danach fragt.
Ein kleines Head’s Up: wenn ihr das heutige Rezept nachkocht, wundert euch nicht über die Farbe. Der Mochi-Reis ist sowieso schon gelblicher und diese Farbe wird durch die Hafermilch noch unterstützt. Der heutige Milchreis ist also nicht schneeweiß, wie normaler Milchreis mit Kuhmilch.
Natürlich müsst ihr auch kein Rhabarberkompott zu eurem Milchreis machem. Das ist nur ein Vorschlag von mir. Doch da Rhabarber gerade Saison hat, ist er eine schöne regionale Ergänzung zu der Milchspeise. Alternativen wären ganz klassisch Zimt und Zucker (oder Kokosblütenzucker), Beeren-Kompott aus gefrorenen Beeren, Apfelmus oder Apfelstücke. Jeder hat ja so seine ganz persönliche Vorliebe, wie er Milchreis am liebsten mag.
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Vollkornreis eine gute pflanzliche Protein- und Ballaststoffquelle ist. Reisprotein ist sehr hochwertiges Protein, da es eine hohe biologische Wertigkeit besitzt, so hoch wie die von Fisch. Doch Reis enthält auch eine Menge Vitamine und Mineralstoffe. Besonders signifikant ist der Anteil an B-Vitaminen. Bis auf B12 und Folsäure deckt Vollkornreis das gesamte Spektrum an B-Vitaminen ab. Ebenfalls enthält Vollkornreis einen guten Anteil Magnesium, das wichtig für unser Herz und unsere Muskeln ist.
Wenn ihr übrigens Lust auf mehr Rhabarberrezepte habt, letzte Woche habe ich das Rezept für das Rhabarberkompott und für gesunde Rhabarber-Muffins geteilt.
Viel Spaß beim Nachkochen.
Eure Lynn
DruckenEinfacher Vollkorn-Milchreis mit Rhabarberkompott
- Vorbereitungszeit: 5
- Kochzeit: 40
- Gesamtzeit: 45 Minuten
- Portionen: 2 1x
Zutaten
- 150 g süßer Mochi-Reis
- 500 ml pflanzliche Milch, z.B. (glutenfreie) Hafermilch
- 1/2 Vanilleschote (oder etwas Vanillepulver)
- eine Prise Kardamom
- eine Mini-Prise Meer- oder Steinsalz
- ca. 100 g Rhabarberkompott (optional)
- etwas Zimt (optional)
Anleitungen
- Den Reis für mind. 30 Minuten, besser noch für ein paar Stunden, in Wasser einweichen. Bei Zeitmangel kann der Schritt natürlich übersprungen werden.
- Den Reis gut waschen und mit der Milch aufkochen. Ca. 40 Minuten köcheln lassen bis der Reis die Milch komplett aufgenommen hat. Gelegentlich umrühren.
- Die Vanilleschote auskratzen und das Vanillemark, Kardamom sowie eine kleine Prise Salz unterrühren.
- Den Milchreis mit dem Rhabarberkompott und ggf. Zimt oder anderen Lieblingstoppings servieren.
Anmerkungen
- Mit Hafermilch war mir der Milchreis süß genug. Ihr könnt natürlich auch etwas Ahornsirup, Honig oder Reissirup unterrühren.
- Mit Zimt und Zucker (z.B. Kokosblütenzucker) schmeckt der Milchreis natürlich auch.
- Wie bereits im Text erwähnt (aber wer liest schon den Text, richtig?) wird der Milchreis mit Mochi-Reis und Hafermilch nicht schneeweiß, sondern eher gelblich wie … ok, das sollte ich in einem Rezept jetzt wirklich nicht schreiben.
Nicolai
Hallo Lynn,
ich muss hier unbedingt mal eine geniale Reis-Koch-Anleitung loswerden. Damit kocht Ihr Reis einfacher, spart Euch Arbeit und nebenbei noch eine Menge Energie!
Reis mit richtiger Menge Wasser/(Hafer)Milch in Topf zum Kochen bringen.
Dann ab damit für 45 Minuten (oder länger, wenn man erst später zum Essen kommt) in die Kochkiste:
Eine Kochkiste braucht man nicht haben, den kochendheissen Reistopf einfach nur mit 1-2 Untersetzern in Dein Bett oder auf Dein Sofa stellen, noch ein Handtuch drumrum oder drüber legen, dann Decke/Kissen drüber packen – fertig!
Kein Anbrennen, kein Umrühren, kein Überkochen, kein Vergessen-Können.
Kannst Du auch morgens vorbeiten und wenn Du nachmittags heim kommst, erwartet Dich ein perfekt gegarter, dampfender Reis in super-Konsistenz!
Bitte probiert das mal aus. Es ist ein Win-Win-Win-Trick!
Helen
Ich esse fast jeden Abend zum Abendessen Milchreis aus Vollkorn Rundkornreis von Davert. Um die problematische Arsenbelastung zu reduzieren, weiche ich den Reis mittags in Wasser ein.
Rhabarber ist eine gute Idee.
Marie-Aude
Liebe Lynn,
das Rezept werde ich gleich heute Abend ausprobieren! Wir lieben Milchreis, aber bisher habe ich immer weißen Rundkornreis verwendet.
Als pflanzliche Alternative wähle ich Hafer- oder Soja-Cuisine. Der Reis koche ich in Wasser fast gar und gebe am Ende die cuisine dran. Dann wird es cremiger und den Geschmack mögen wir auch lieber.
Sonnige Grüße
Marie-Aude
Lynn
Hallo Marie-Aude,
ah, das ist auch eine schöne Idee. Mir sind in diesen Cuisines nur leider meistens zu viele Inhaltsstoffe. 🙂
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Anne Spahn
Liebe Lynn,
vielen ❤️lichen Dank für das teilen deiner Rezeptideen und die Varianten!
Sie sind immer so liebevoll bereitet und stimmen auf die jeweilige Saison ein.
Sehr informativ finde ich ,anbei über den Gehalt und die Vitamine der Speisen zu erfahren,das steigert für mich auch die Wertschätzung der Zutaten.Und darauf kommt es doch an und das vermittelst du besonders gelungen.
Den Moshireis koche ich mir schon seit einiger Zeit ,eine wohlschmeckende
Alternative zu Hirse und Hafer für ein nährendes Frühstück.Ich lasse ihn dafür immer
über Nacht einweichen,so ist er schneller gar, gut ausgespült und besser verdaulich.
Alles,alles Gute dir weiterhin und viele Grüße ,Anne
Lynn
Hallo Anne,
danke für dein liebes Feedback. Das freut mich sehr! Ich gebe mir immer Mühe, die Jahreszeiten zu zelebrieren, obwohl ich definitiv nicht nur saisonal esse. Da gibt’s noch Luft nach oben ;-).
Das Einweichen über Nacht bewirkt wirklich so viel und macht Getreide ja sowieso verdaulicher.
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Lynn