Dieses Rezept hat sich mein Mann gewünscht, denn er liebt eingelegte Zwiebeln. Auf Englisch nennt man sie „quick pickles“, weil es sich hierbei um eine schnelle Art des Einmachens handelt.
Als wir letzte Woche das erste Mal seit Ewigkeiten wieder Essen waren, wurden uns pinke Zwiebeln als Topping auf unserer Gemüsepfanne serviert. Mein Mann war so begeistert, dass er mich gefragt hat, ob wir die nicht auch mal wieder zuhause machen könnten. Was fancy aussieht, ist nämlich ein Arbeitsaufwand von weniger als 30 Minuten. Ich habe letztes Jahr mal dieses Rezept ausprobiert und war begeistert.
Doch was sind pinke Zwiebeln eigentlich? Eingelegtes Gemüse kennt ihr sicher. Essiggurken sind hier der Klassiker. Das Prinzip ist immer gleich: Ein Sud aus Essig, Wasser, etwas Zucker und Gewürzen wird erhitzt und über das Gemüse gegossen. Am besten macht man das in den typischen Einmachgläsern, Weck ist hier Omas Marke des Vertrauens. Vorher müssen die Gläser natürlich in kochendem Wasser sterilisiert werden. Diese Art des Einmachens hat übrigens nichts mit Fermentieren zu tun. Das ist noch einmal eine andere Art und Weise Gemüse haltbar zu machen, aber darum soll’s heute gar nicht gehen. Rote Zwiebeln werden durch die Säure pink und auch weniger scharf. Wer rohe Zwiebeln im Salat z. B. nicht so gut verträgt, kann pinke Zwiebeln gerne mal ausprobieren.
Das einzig blöde ist natürlich, dass man für das heutige Rezept viele Zwiebeln in Ringe schneiden muss. Am besten funktioniert das mit einem Gemüsehobel oder einem scharfen Messer.
Mein liebster Trick gegen Augentränen beim Zwiebelnschneiden
Den Trick mit dem Wasser kennen die meisten bereits, oder? Wenn man Zwiebeln mit einem Schluck Wasser im Mund schneidet, tränt man weniger. Warum das so ist, konnte ich im Internet nicht finden, aber es funktioniert. Falls es hier jemand weiß, schreibt es gerne in die Kommentare.
Je dünner ihr die Zwiebeln schneidet, desto besser, aber auf die Breite kommt es geschmacklich gar nicht wirklich an. Dann benötigt ihr einen guten Essig, ich nutze am liebsten Weißwein- oder Apfelessig und ein Süßungsmittel eurer Wahl. Hier bietet sich Rohrohrzucker an, da wir wirklich nur ganz wenig benötigen. Honig, Ahorn-, Reissirup funktionieren aber auch. Anders als bei Essiggurken, müssen Sie auch nur ein, zwei Stunden in dem Sud liegen bevor ihr sie essen könnt. Am besten schmecken sie nach ein bis zwei Tagen, aber ich finde, man kann sie auch am Tag des Zubereitens schon total genießen.
Vielleicht fragt ihr euch gerade, wieso ihr euch das antun solltet? Ein halbes Kilo Zwiebeln zu schneiden, ist ja wirklich keine Freude. Aber das ist leicht zu beantworten. Habt ihr schon mal gemerkt, dass ich in meinen Gerichten viel mit Säuren spiele, also mit Zitronen- und Limettensaft und verschiedenen Essigen? Säuerliche Komponenten in Speisen reduzieren nämlich die benötigte Salzmenge und sorgen dafür, dass die Aromen erst so richtig zur Geltung kommen. Beim Abschmecken ist es fast immer so, dass Säure fehlt und gar nicht unbedingt Salz, wozu die meisten Menschen aber automatisch greifen. Gibt man also säuerliche Toppings auf Eintöpfe, Risotto, Gemüsepfannen, Nudelgerichte oder belegte Brote, hebt es die Gerichte geschmacklich sofort auf ein anderes Level.
Falls ihr also am Wochenende mal etwas Neues ausprobieren wollt, gebt diesen pinken Zwiebeln unbedingt eine Chance.
Eure Lynn
DruckenEingelegte, pinke Zwiebeln
- Vorbereitungszeit: 20
- Gesamtzeit: 20 Minuten
- Portionen: 150 g 1x
Zutaten
- 150 g rote Zwiebeln
- 130 ml Weißweinessig
- 20 ml Zitronensaft
- 1–2 Scheiben Zitronenschale
- 150 ml Wasser
- 1 EL Zucker nach Wahl (siehe Anmerkungen)
- 1 TL Meer- oder Steinsalz
- Gewürze nach Wahl (siehe Anmerkungen)
Zusätzlich:
- 1 Einmachglas (z. B. von Weck oder ihr nehmt ein ganz normales Glas, das ihr noch im Schrank habt)
Anleitungen
- Die Zwiebeln schälen und mit einem Messer oder einer Mandoline in dünne Ringe schneiden und zusammen mit etwas Zitronenschale in ein Glas geben.
- Den Essig mit dem Wasser, Zucker, Zitronensaft, Salz und Gewürzen nach Wahl aufkochen. Kurz abkühlen lassen und über die Zwiebeln gießen. Die Zwiebeln mit einem Löffel nach unten drücken und darauf achten, dass sie vollständig mit dem Sud bedeckt sind.
- Das Glas verschließen und die Zwiebeln für mind. 2 Stunden, am besten aber über Nacht, einlegen.
Anmerkungen
- Es ist egal, welches Süßungsmittel verwendet wird. Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker, Ahornsirup, Reissirup oder Honig funktionieren alle. Wer es bei eingelegtem Gemüse eher süß mag, gibt einfach noch mehr Zucker dazu als im Rezept vermerkt.
- Der Klassiker an Gewürzen sind Senfkörner, Koriandersamen, Dillsamen, Pfeffer, Wacholderbeeren, Nelken, Lorbeerblätter, Chillies, Piment. Ingwer und Kaffirlimettenblätter finde ich persönlich auch eine ganz tolle Kombination.
- Je nach Glasgröße, kann es sein, dass ihr mehr Flüssigkeit benötigt. Das Verhältnis von Essig/Zitronensaft zu Wasser ist 1:1. Sollte also noch etwas Flüssigkeit fehlen, einfach mit einem Teil Essig und einem Teil Wasser auffüllen.
- Haltbarkeit: Wenn ihr ein sterilisiertes Glas verwendet und die Zwiebeln immer mit einer sauberen Gabel herausnehmt, halten sich die Zwiebeln viele Wochen im Kühlschrank. Ich finde aber, dass sie frisch am besten schmecken und mache deshalb gerne kleinere Mengen. Außerdem verlieren sie nach ca. 1 Woche ihre strahlende Farbe.
Rezept adaptiert von Cookie and Kate
Lara
Einfach nur köstlich! 🙂 Ich habe sie schon auf Brot, im Couscous-Salat und Kartoffelsalat gegessan oder einfach pur genascht! Das Einlegen geht auch schnell und sie peppen jedes Gericht auf 🙂
Frieda
Einfach nur köstlich, ich hätte nie gedacht, dass ich mal Zwiebeln pur aus dem Glas nasche. 😀 Und jetzt weiß ich endlich, warum die Zwiebeln auf Burgern in guten amerikanischen Restaurants so gut schmekcen.
Lynn
Liebe Frieda,
so ein schönes Feedback. Lass es dir weiterhin schmecken!
Liebe Grüße,
Lynn
Gerda Schneckenleitner
Danke für das super Rezept!! Einfach und köstlich!!
Liebe Grüße
Gerda
Birgit
Super, das kommt wie gerufen. Morgen gibts für die Kollegen & Kolleginnen belegte Brötchen.
Dann werde ich heute also flott noch ein paar Zwiebeln einlegen 😉
Eva
Liebe Lynn, das klingt wahnsinnig lecker und sieht dabei auch noch so hübsch aus. Kann man auch Erythrit, Stevia oder Xylit nehmen??
DANKE und liebsten Gruss, Eva
Lynn
Kannst du sicherlich, ich bin nur persönlich nicht so der Fan von diesen Produkten. 🙂
Michaela
Hallo liebe Lynn,
ich habe die pinken Zwiebeln nach deinem Rezept gemacht, schmeckt wirklich hervorragend…wie all deine Rezepte:-)
Die wichtigste Frage für mich: Kann ich den Sud aufheben, um dann die nächsten Zwiebeln dort einzulegen, oder muss ich den Sud wegschütten, und jedes Mal neu ansetzen?
Herzliche Grüße von Michaela
Lynn
Liebe Michaela,
wie schön, das freut mich total!
Ich habe jetzt immer einen neuen Sud angesetzt, auch zwecks Bakterienbildung. Das wäre auch meine Empfehlung.
Herzliche Grüße,
Lynn
Julia
Wasser unterbindet die chemische Reaktion, die zu tränenden Augen führt (hier https://www.edeka.de/ernaehrung/expertenwissen/1000-fragen-1000-antworten/wie-schneidet-man-eine-zwiebel-ohne-traenen.jsp gut erklärt). Ich habe kaum noch Probleme mit gereizten Schleimhäuten, seit ich Zwiebel und Schneidebrett vor dem Schneiden nass mache…damit legen sie sich praktisch fast von selbst ein 🙂
Lynn
Cool! Vielen Dank!
Maren
Hallo Lynn,
funktioniert dies auch mit Kräuteressig?
Liebe Grüße
Maren
Lynn
Hi Maren, ich denke schon. Ich würde nur einfach nicht den teuersten Essig nehmen, deswegen ist Weißwein- oder Apfelessig meine Empfehlung. 🙂
Liebe Grüße,
Lynn
Teresa
Hallo Lynn,
Danke für deinen tollen Input, wie immer mit super schönen Bildern und einem Text, den man gerne liest. 🙂
Wir lieben diese eingelegten Zwiebel und ich danke dir für deinen Newsletter, wurde jetzt mal wieder daran erinnert sie zu machen. Hihi
Eine Frage hätt ich zur Haltbarkeit: Wie lange kann man sie eigentlich im Kühlschrank halten? Müsste doch aufgrund der Zubereitung recht lange sein oder?
Lieben Gruss und Alles Gute,
Teresa
Steffi
Genau das wollte ich auch gerade fragen – wie lange sind die Zwiebeln haltbar? Ich finde auch, dass sie super aussehen und ich liebe auch solche saisonunabhängigen Rezepte 🙂
Vielen Dank schon mal & liebe Grüße, Steffi
Lynn
Hi Steffi,
Ich hab’s oben im Rezept ergänzt. Nach ein paar Tagen verlieren die Zwiebeln die pinke Farbe, schmecken aber immer noch gut. Deshalb empfehle ich, eher kleinere Mengen öfter zu machen.
Liebe Grüße,
Lynn