Gesunder Hefezopf, der unkonventionell, aber trotzdem unglaublich lecker schmeckt.
Heute mache ich dem Titel „Food Blog“ mal wieder so richtig Ehre. Pünktlich zu Ostern gibt es zur Zeit auf gefühlt jedem Blog einen Hefezopf und ich schließe mich dem Trend jetzt auch noch an. Tatsächlich ist es mir gelungen einen rein pflanzlichen, glutenfreien und zuckerfreien Hefezopf zu zaubern, der auch noch super lecker schmeckt und der einfach zuzubereiten ist. Bisher habe ich mich nie an eine Alternative zum traditionellen Hefezopf herangetraut, aber dieses Jahr wurmte es mich, dass ich bisher noch keine gesündere Form des Zopfes hinbekommen hatte. Dieser Hefezopf verändert nun alles und ich freue mich riesig, euch das Rezept vorstellen zu können.Natürlich schmeckt dieser Hefezopf nicht wie der normale Hefezopf, den meine Mama backt. Er enthält nämlich weder Weißmehl, noch Butter oder Eier. Trotzdem schmeckt er richtig schön saftig, ist aber locker und leicht zugleich. Wie bei allen gesünderen Back-Kreationen schmeckt er anders, weil er eben nicht die blutzuckerspielsteigernden Zutaten der Originalversion enthält. Wahrscheinlich habe ich jetzt einige von euch schon verloren, aber ich bin da lieber ehrlich und sage gleich, dass er anders schmeckt. Für mich bedeutet anders aber aufregend und ich hoffe, dass einige von euch diesem gesünderen Hefezopf am Wochenende eine Change geben.
Das einzige „Problem“, das ich mit dem Teig hatte, war ihn zu formen, denn er enthält kein Gluten, das den Teig zusammenhält. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und etwas Geduld, dauerte das Formen trotzdem nicht viel länger als ein herkömmlicher Hefezopf. Ich würde ihn jedoch nicht mit der Hand, sondern mit einem Knethaken oder einer Küchenmaschine wie dem Thermomix kneten, da der Teig wirklich sehr klebrig ist. Ansonsten muss man so viel Mehl dazunehmen, was den Teig nur fester machen würde.
Für diesen Hefezopf habe ich eine Mischung aus Vollkornreismehl, Hirsemehl und Buchweizenmehl verwendet. Das tolle an diesen drei Mehlsorten: sie sind alle natürlich glutenfrei und enthalten nebenbei auch noch Ballaststoffe und Proteine. Das hat zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigt wenn ihr in diesen leckeren Hefezopf beißt und dass ihr euch dieses Ostern auch mal ohne Weizen ernähren könnt.
Anstatt mit Industriezucker ist der Teig nur mithilfe von Apfelmark (Apfelmus ohne Zuckerzusatz) gesüßt und somit perfekt geeignet für eine Zuckerarme Ernährung. Oder auch, wenn ihr gerade Zucker gefastet habt und sich eure Geschmacksnerven dem
Zucker entwöhnt haben. Trotzdem will ich hier auch ehrlich mit euch sein: ich werde sowohl in diesen als auch in Mamas Hefezopf reinbeißen…an Ostern darf man das ja mal oder?
Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal Frohe Ostern! Nächste Woche wartet hier übrigens eine fette Überraschung auf euch, also schaut unbedingt vorbei!
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Gesunder Hefezopf zu Ostern
- Vorbereitungszeit: 2 hours
- Kochzeit: 40
- Gesamtzeit: 2 Stunden 40 Minuten
Beschreibung
Achtung: Hefeteige sind extrem anfällig. Dieser Hefezopf ist bewusst glutenfrei gehalten, da auch Menschen mit Glutenintoleranz und Zöliakie Hefezöpfe genießen sollten. Die glutenfreien Zutaten können recht teuer sein. Wenn ihr Gluten vertragt, ist Dinkelmehl eine günstigere Alternative.
Trouble-Shooting ist bei Hefeteigen recht schwierig. Hefeteige mögen keinen Zug und sie mögen es nicht zu warm. Glutenfreie Mehle gehen weniger gut auf als glutenhaltige. Erwartet also beim Nachbacken keine Konsistenz eines Weizenhefeteiges.
Zutaten
- 200 g Vollkornreismehl
- 100 g Buchweizenmehl
- 200 g Hirsevollkornmehl
- 1 1/2 TL Johannisbrotkernmehl
- eine Prise Kardamom
- 1 Pck. Weinstein-Backpulver (17 g)
- 1 Pck. Trockenhefe (glutenfrei)
- 150 ml Mandelmilch, etwas mehr für die Glasur
- 100 ml Mineralwasser (mit Kohlensäure)
- 100 g Apfelmark, ca. 2 EL mehr für die Glasur
- 50 g natives Kokosöl
- ein paar Mandelblätter zur Deko
Anleitungen
- Die Milch etwas erwärmen (lauwarm, nicht heiß) und 50 ml mit der Trockenhefe und einem EL Apfelmark verrühren und ca. 10 Minuten stehen lassen. In dieser Zeit sollten sich kleine Bläschen gebildet haben.
- Die trockenen Zutaten in eine große Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Das Kokosöl kurz erwärmen, damit es weich wird und das Apfelmark und die Milch unterrühren.
- Die flüssigen Zutaten und den Hefemix zu den trockenen geben und mit einem Knethaken unterrühren.
- Anschließend das Mineralwasser nach und nach zum Teig geben. Den Teig ca. 5 Minuten gut durchkneten. Ihr solltet nun einen klebrigen Hefeteig haben.
- Den Teig in eine mit etwas Mehl ausgepuderte Schüssel geben, mit einem trockenen Handtuch bedecken und an einen warmen Ort stellen. Ca. 1 1/2 bis 2 Stunden gehen lassen – der Teig sollte sich wirklich sehentlich vergrößert haben.
- Den Teig nun auf eine bemehlte Unterlage legen und ihn mit nassen Händen in drei Teile teilen. Diese mit Hilfe von etwas mehr Wasser und evtl. Mehl zu drei langen Strängen mit den Händen rollen. Diese dann vorsichtig auf ein Blech (mit Backpapier) diagonal nebeneinander legen. Die Stränge oben zusammendrüchen und mit viel Fingerspitzengefühl zu einem Zopf flechten.
- Den Zopf nun noch einmal ca. 15 Minuten mit dem Tuch bedecken und ruhen lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Den Zopf mit etwas Mandelmilch bestreichen und ein paar Mandelblätttchen drauf verteilen. Ca. 30 – 40 Minuten backen.
- Den Zopf herausnehmen und mit einer Mischung aus 2 EL Apfelmark und 1 EL Mandelmilch glasieren. Dieser Schritt kann auch weggelassen werden.
Anmerkungen
- Für eine nicht-glutenfreie Variante können anstelle der drei Mehlsorten auch ein Mix aus hellem Dinkelmehl und Vollkorndinkelmehl verwendet werden. Johannisbrotkernmehl braucht ihr dann auch nicht. Das Backpulver ist eigentlich auch nur bei glutenfreien Teigen zusätzlich nötig, deswegen würde ich es bei der Dinkelmehl-Variante weglassen.
- Bei der Dinkelmehl-Variante muss das Mineralwasser um ca. 25 ml reduziert werden. Probiert erst einmal 75 ml aus und gebt eventuell noch etwas mehr dazu.
- Anstelle von Trockenhefe kann auch 1 Würfel Frischhefe verwendet werden.
- Anstelle von Johannisbrotkernmehl kann auch etwas Kartoffel- oder Maisstärke verwendet werden. Wenn ihr eine glutenfreie Backmischung verwendet, braucht ihr es auch nicht.
- Ich habe den Zopf bisher nur mit den oben angegebenen Mehlsorten ausprobiert und kann nicht garantieren, dass es mit anderen glutenfreien Mehlsorten klappt. Aus Erfahrung müsste es aber kein Problem sein auch Hafermehl zu verwenden.
- Anstatt drei Mehlsorten zu kaufen, könnt ihr auch hochwertige Mehlmischungen aus dem Bio-Laden kaufen. Ich empfehle die Backmischungen von Bauckhof, Spiegelberger Mühle oder Alnavit. Kauft da am besten Backmischungen, die explizit für Brot oder sogar Hefeteige sind.
- Wer es etwas süßer mag, kann auch noch ca. 30 – 50 g Kokosblütenzucker zum Teig dazugeben.
- Anstelle von Mandelmilch kann jede andere pflanzliche Milch verwendet werden. Ich mag hier besonders gerne (glutenfreie) Hafermilch.
- Glutenfrei mit Hefe backen, gelingt mir auch nicht immer. Deswegen ist im Teig noch Backpulver. So geht der Teig, auch wenn er nach der Gehzeit nicht wirklich aufgegangen ist, dennoch etwas im Backofen auf.
Guten Appetit und frohe Ostern!
HABT IHR DAS REZEPT AUSPROBIERT?
Dann hinterlasst mir doch einen Kommentar oder verlinkt mich auf eurem Foto bei Social Media mit dem Hashtag #heavenlynnhealthy.
Ich freue mich auf euer Feedback!
Hallo Lynn,
ich habe Dein Rezept pünktlich zu Ostern dieses Jahr ausprobiert. Ich muss sagen, dass es leider gar nichts geworden ist. Der Hefeteig ist zwar aufgegangen, aber die Mehlsorten haben bei mir kaum zu einer Bindung geführt. An Zopfflechten war nicht zu denken. Ich habe dann noch glutenfreie Mehlmischung dazugegeben und das ganze in eine große Kastenform verfrachtet, um es zu backen. Aber auch geschmacklich war es ungenießbar (möglicherweise u.a. wegen selbstgemahlenen Hirsemehl), so dass das Ergebnis jetzt seinen Weg in die Biotonne gefunden hat…schade.
Viele Grüße
Susanne
Hi,
Frage zu den Mehlmischungen. Welche könntest du da empfehlen?
Danke im voraus.
LG, Verena
Liebe Verena,
ich empfehle die Mischungen von Alnavit, Bauckhof oder Spielberger Mühle.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Liebe Lynn,
mit welcher Milch könnte ich denn hier (und gerne auch generell) zum einen die Mandelmilch ersetzen (darf keine Kuhmilch, Hafermilch, Dinkelmilch, Kokosmilch, Sojamilch sein 🙁 ) und zum anderen das Kokosöl ersetzen?
Zur Milch fällt mir nur Reismilch ein, aber ist ist eben eher wässrig und da weiß ich nicht ob das geht…
Liebe Grüße und ganz herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!!
Sandra
Hallo Sandra,
doch klar, Reismilch funktioniert natürlich auch. Oder Cashewilch solltest du dagegen nicht allergisch sein.
Kokosöl kannst du eventuell durch Sonnenblumenkernmus oder mehr Apfelmus ersetzen. Zur Not auch durch Rapsöl.
Ausprobiert habe ich aber leider noch nichts davon, also Angaben sind ohne gewähr ;-).
Liebe Grüße,
Lynn
Hallo! Gerne werde ich dieses Rezept versuchen! Jedoch ist es schwierig das Hirsevollkornmehl zu bekommen. Kann ich einfach anstelle von diesem mehr von den anderen zwei Sorten verwenden? (zb. 300gr. Vollkornreismehl und 200gr. Buchweizen) Danke für deinen Tip! …finde es übrigens ein super Blog <3 Lieber Gruss Daniela
Hallo Daniela,
na klar, das kannst du beliebig durch andere Mehle ersetzen.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
gerne möchte ich den Osterzopf versuchen — habe aber kein Johannisbrotkernmehl. Wie kann ich dieses ersetzen: mit Stärke, Agar-agar, Leinsamen (Ei-Ersatz), und: wieviel? Danke sehr + besonders auch für die vielen Inspirationen
Hallo Maja,
du kannst es definitiv mit etwas Stärke ersetzen. Ich würde ca. 1 TL Kartoffel- oder Maisstärke verwenden.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Kann ich es auch mit honig und nicht über Nacht machen?
Hallo liebe Stephanie,
leider lese ich deinen Kommentar jetzt erst. Hast du es mit Honig und nicht über Nacht ausprobiert?
Liebe Grüße,
Lynn
Wow – coole Idee! Vor kurzem hat mich eine Freundin nach einer gesunden Reindling Version gefragt 🙂 Ich bin restlos begesitert von dieser tollen Idee
Der muss ausprobiert werden – der ist ja auch für nach Ostern top!
LG
Catrin von http://www.cookingcatrin.at/
Guten Morgen!
Das Rezept hört sich wieder sehr lecker an und ich werde das gleich am WE nachbacken :-). Noch eine Frage, soll hier wirklich Hefe und Backpulver hinein? VlG, Elke
Hallo Elke,
ja, ich habe beides verwendet. Du kannst das Backpulver aber auch gerne reduzieren.
Ganz liebe Grüße,
Lynn
Mhh sieht wirklich sehr lecker aus, und das Apfelmark macht den Zopf sicher schön saftig. Wie gerne würde ich mir jetzt eine Scheibe davon abschneiden=)
Liebe Grüsse,
Krisi
Super Idee, da inzwischen viele von derartigen Allergien betroffen sind. Habe es dann auch gleich weitergereicht.
Aber was ist „Apfelmark“? Ist damit Apfelmus gemeint? Oder geriebener Apfel?
Dann habe ich noch ein anderes Anliegen: für dieses derzeit angesagte Kokosöl/ Palmöl werden Plantagen angelegt, für diese Plantagen werden Urwälder schonungslos gerodet (per Brandrodung, was unheimlichen Smog, nicht nur in diesen Ländern mit bösen Folgen, nach sich zieht, Tiere und seltene Pflanzen gehen kaputt, Menschen verlieren ihre Nahrungsquellen…) Vielleicht gibt es eine „gesunde“ Alternative? Ich finde es schlimm genug das dies durch die EU unterstützt wird, ich werde es nicht tun!
Gaaanz liebe Grüße
Birgit U.